30. Schlemmermarkt Wenn Wassenberg zur Genussmeile wird
Wassenberg · Der Schlemmermarkt in Wassenberg ist viel mehr als nur die Verleihung der Goldenen Schlemmerente. Davon haben sich am Wochenende zahlreiche Besucher selbst überzeugen können.
Man rückte nah zueinander, als der Regen einsetzte auf dem Wassenberger Roßtorplatz. Dass es so gemütlich auf dem Schlemmermarkt werden würde, damit hätten die meisten der Besucher und Besucherinnen wohl nicht gerechnet – zu den Spitzenzeiten, das betonte Gabi Jansen von der Kunst-, Kultur- und Heimatpflege, seien über 1500 Leute da gewesen, um das Erlebnis Schlemmermarkt zu genießen – der Roßtorplatz schien aus allen Nähten zu platzen. Das Genusserlebnis ließ dabei keinen Wunsch der Schlemmerer unerfüllt – ob Austern, Kalbsbäckchen, Trüffel oder einfache Pommes: Der Markt hatte nahezu alles zu bieten, was der Magen der Feinschmecker begehrte.
Wie gut der Schlemmermarkt in diesem Jahr besucht werden würde, damit hätten selbst die Veranstalter nicht gerechnet. In den letzten Jahren machte das Wetter immer wieder ein Strich durch die Rechnung – die sommerlichen Temperaturen in diesem Jahr kamen da zum Start der Wassenberger Kulturveranstaltung wie bestellt. Jansen erklärte bereits am Samstagmittag: „Die letzten beiden Tage waren sehr gut besucht“. Am Donnerstag war die Goldene Schlemmerente, die traditionell seit 1997 auf dem Schlemmermarkt verliehen wird, an Koch und ZDF-Gesicht Sebastian Lege verliehen worden, der mit seinen ausgefallenen Rezepten immer wieder für Staunen in der Genusswelt sorgt. Damit tritt der Fernsehkoch in die Fußstapfen anderer prominenter Preisträger, wie beispielsweise Alfons Schuhbeck, Nelson Müller oder Henning Krautmacher.
Mittlerweile gibt es den Wassenberger Schlemmermarkt seit bereits 30 Jahren. Zum Jubiläum gab es für Besucherinnen und Besucher einige Extras, wie ein Jubiläums-Aktionszelt, das Schlemmerkarussell oder einen Fotopoint. Das Motto „Lebensfreude und gutes Essen gehören zusammen“ schien das Publikum rund um das Wassenberger Roßtor verinnerlicht zu haben – mit einem Glas gutem Wein in der Hand und Essen aus den feinsten Küchen des Kreises auf dem Tisch zelebrierten die Feinschmeckerinnen und Feinschmecker die Gemeinschaft und vor allem: die gemeinsame Vorliebe für außergewöhnliche Küche.
Jansen freute sich am Samstagmittag: „Ich habe schon sehr viele auswärtige Autos gesehen“. Und tatsächlich: Aus ganz Nordrhein-Westfalen zog es die Menschen in die Stadt an der niederländischen Grenze. Ivonne und Peter Fabricius und Louise und Jeroen Jansen hatten extra den weiten Weg aus Siegburg auf sich genommen, um den Schlemmermarkt, den sie am Tag zuvor in der WDR Lokalzeit haben kennenlernen dürfen, einmal aus der Nähe zu betrachten. „Wir hatten ein entspanntes Wochenende erwartet“, erklärten die Siegburger. Dass sie eine so gut besuchte Kleinstadt erwarten würde, da waren sie sich einig, davon sind sie nicht ausgegangen. Mit einer Flasche Wein und einer kleinen „Zwischenmahlzeit“, so scherzten sie, in Form einer Pommes hatten sie es sich im Torbogen gemütlich gemacht. Viele der Gäste mussten nämlich aufgrund des hohen Andrangs lange auf einen Tisch auf dem Roßtorplatz und damit auf eine exquisite Mahlzeit der ausstellenden Lokalitäten warten.
Belohnt wurde die Wartezeit dann allerdings allemal: Ob Iberico Schweinebäckchen von Troyka, Lamm Côtelés vom Alten Brauhaus oder Ceviche von der Wildgarnele bei Rainer Hensen – die Vielfalt an kulinarischen Besonderheiten machte den Besuchern die Wahl schwer. Am Samstag hatten es besonders die Garnelen am „Schlemmerkarussell“ – einem Stand, an dem an jedem Tag verschiedene Aussteller das Publikum bekochen durften – den Gästen angetan. Erfrischen konnten sich die Besucher anschließend am Cocktailstand oder in Form einer Kugel Eis vom Bauernhof Schwan.
Zum 30. Jubiläum des Schlemmermarktes zog es abermals tausende von Besuchern nach Wassenberg – gemeinsam zelebrierte man ganz, getreu des Mottos, des Schlemmermarktes – die Gemeinschaft, die Esskultur und nicht zuletzt die Lebensfreude, die mit beiden einherzugehen schien. Auf ein Genusserlebnis der ganz besonderen Art dürfen sich die Schlemmerer auch im kommenden Jahr wieder freuen.