Hilfe für Trauernde in Wassenberger 7500 Euro unterstützen Schatzsucher

Wassenberg · Drei Unternehmen bündeln ihre Kräfte und spenden 7500 Euro für die wichtige Kinder- und Jugendtrauerarbeit der Schatzsucher in Wassenberg.

 7500 Euro überreichten Rene Dohmen (l.), René Hoeren (2.v.l.) und Carlo Classen (Mitte) an Susanne Hoeren und Gerd Meves.

7500 Euro überreichten Rene Dohmen (l.), René Hoeren (2.v.l.) und Carlo Classen (Mitte) an Susanne Hoeren und Gerd Meves.

Foto: Ruth Klapproth/RUTH KLAPPROTH

Seit zwölf Jahren gibt es nun die Schatzsucher, das Angebot für trauernde Kinder und Jugendliche. 350 Kinder und Jugendliche sind in dieser Zeit behutsam begleitet worden, 27 sind es aktuell. All das wäre nicht möglich, gäbe es keine extra ausgebildeten Ehrenamtler, die die jungen Menschen an die Hand nehmen. Eine von ihnen ist Susanne Hoeren, die von Anfang an dabei ist.

Ihre Freude und Dankbarkeit über Spenden ist stets groß, „denn Trauerarbeit ist komplett über Spenden finanziert“, pflichtet ihr Gerd Meves, der stellvertretende Vorsitzende im Vorstand des ambulanten Hospizdienstes Regenbogen, bei. Das Stichwort Spende stand nun auch wieder an der Tagesordnung. Stolze 7500 Euro brachten René Hoeren, Carlo Classen und Rene Dohmen mit zu den Schatzsuchern – Geld, das immer benötigt wird, etwa, um die Qualifikationen der Ehrenamtler finanzieren zu können. Geld, das auch gebraucht wird, um beispielsweise den trauernden Kindern Ausflüge zu ermöglichen, damit sie mal abschalten können vom Alltag.

Dass die Schatzsucher vor zwölf Jahren überhaupt an den Start gehen konnten, ist der feinfühligen Beobachtungsgabe der Sterbe- und Trauerbegleiter zu verdanken. Susanne Hoeren erinnert sich an die Anfänge: „Wir haben das im Zusammenhang unserer hospizlichen Arbeit bemerkt, wenn es Kinder und Jugendlichen in den Familien gab. Es stand dann die konkrete Frage im Raum, wie man mit ihnen umgeht, denn die Kinder und Jugendlichen, so war es unser Eindruck, fielen irgendwie durchs Raster.“ Sie selbst und Björn Clahsen ließen sich extra ausbilden und gingen das Thema an.

Wenn sehr junge Menschen mit Trauer konfrontiert sind, gestaltet sich ihre Trauerarbeit anders. Susanne Hoeren: „In vielen Erstgesprächen erfahren wir von schulischen Leistungen, die plötzlich schlechter werden. Wenn es dann ganz schlecht kommt und auch wir denken, dass weitere Hilfen notwendig werden, greifen wir auf ein bestehendes Netzwerk zurück.“ Dennoch finden die Schatzsucher-Trauerbegleiter meist einen guten Zugang zu den Kindern und Jugendlichen. Ganz wichtig dabei: In den Gruppenstunden darf und soll auch gelacht werden. Sie dürfen über ihre Gefühle und Empfindungen offen reden. Thematisch sind die Gruppenstunden unterschiedlich gestaltet. Entweder wird gebastelt oder einfach nur geredet. Susanne Hoeren spricht auch über das Buch „Weihnachten mit Oma Lücke“. „Darin geht es um die Lücke, die die verstorbene Oma hinterlassen hat. Trotzdem steht das Weihnachtsfest an“, erklärt die erfahrene Trauerbegleiterin, die auch festgestellt hat, wie mittlerweile auch die Corona-Problematik nicht halt macht vor den Kindern. Gerd Meves: „Das hat sehr viel mit den Kindern angestellt, das muss man klar sagen. Es sind Kinder aus Familien hier, in denen es Sterbefälle wegen Corona gab. Wir würden gerne einen Bus organisieren und mal nach Domburg fahren. Leider geht das noch nicht.“ Derweil hofft Susanne Hoeren auf ein Frühlingsfest, das wegen der mal wieder ausgefallenen Weihnachtsfeier stattfinden soll. Aber: „Man muss das Ganze auch mal positiv sehen. Wir haben hier Kinder gesehen, die wegen ihrer eigenen Erfahrung hier heute schon sagen, dass sie später auch den Menschen in der Trauerarbeit helfen wollen. Konkret hatten wir mal eine damals 14-Jährige da, die sich heute in dieser Richtung aufstellen will. So etwas freut uns natürlich ungemein“, sagt Susanne Hoeren.

Und was sagen die drei Spender? René Hoeren und Rene Dohmen arbeiten zusammen, leiten die Unternehmen RHB Planungsbüro und IFG Planungsbüro in Wassenberg, Carlo Classen kommt vom Hückelhovener Unternehmen Classen Natursteinhandel. Die drei Männer kennen sich und die Schatzsucher gut. „Die Arbeit, die hier geleistet und getan wird, ist sehr wichtig. Wir wissen, dass die Spendensumme hier gut aufgehoben ist“, sagt das Trio übereinstimmend.

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