Wassenberg Rosenthaler Straße wird ausgebaut

Wassenberg · Ein Streitpunkt blieb bis zuletzt der Verzicht auf die Schikane an der Brückenstraße. Kritiker befürchten eine "Rennstrecke".

Die Rosenthaler Straße in Birgelen, vor allem im Gehwegbereich seit langem ein Flickenteppich, wird ausgebaut. Im Bauausschuss wurde jetzt das Ergebnis der Bürgerinformation zur Ausbauplanung diskutiert.

Zu den Schwerpunkten der Planung hatte es keine Einwände der Anwohner gegeben. Das Bauprogramm umfasst die Gestaltung der Fahrbahn von sechs Meter Breite mit Bitumen, den Ausbau von beidseitigen Gehwegen, jeglichen Verzicht auf Aufpflasterungen, markierte Parkplätze von zwei Metern Breite, Straßenentwässerung und den Neubau von LED-Straßenbeleuchtung. Eingegangen wird auf den Wunsch der Anlieger, an der Markierung der Stellplätze bei den Grundstücken beteiligt zu werden. Eine zusätzliche Einmündung von der Rosenthaler Straße zum Marktplatz für Pkw soll es nicht geben, eventuell aber die Möglichkeit einer Feuerwehrzufahrt. Im Kreuzungsbereich Mittlerer Weg wird, wenn genehmigungsfähig, ein Fußgängerübergang mit Rücksicht auf die Kindergartenkinder geschaffen. Die Stadt will dem Anliegen der Anwohner nachgehen und das Parken außerhalb der markierten Bereiche stärker mit "Knöllchen" ahnden.

Erläutert worden war den Anliegern auch, dass der Straßenausbau in zwei Abschnitten abgerechnet wird. Von der Lambertusstraße bis zur Ringstraße (Abschnitt I) werden die Anlieger mit 4,11 Euro pro Quadratmeter beitragspflichtiger Fläche zur Kasse gebeten, im Abschnitt II von der Ringstraße bis zum Rosenhof wird es aufgrund spezieller Grundstücksbeschaffenheiten teurer: 4,46 Euro pro Quadratmeter. Das letzte (unbebaute) Teilstück der Straße vom Restaurant Rosenhof bis zum Ossenbrucher Weg übers Feld wird ebenfalls einbezogen und bekommt einen einseitigen Gehweg sowie Parkplätze, ist aber als Außenbereich nicht Teil der beitragspflichtigen Straßensanierung.

Im Bauausschuss sorgte der geplante Wegfall der heutigen Verengung (Schikane) an der Einmündung Brückenstraße für Diskussionen. Anlieger hatten bei der Anhörung zwar keine Bedenken dazu geäußert, anschließend aber bei Ortsvorsteher Werner Cappel heftige Kritik zur Beseitigung des Fahrbahnhindernisses geäußert. CDU-Mitglied Cappel hielt im Ausschuss ebenso wie der Birgelener Leo Stassny (SPD) ein leidenschaftliches Plädoyer für die Erhaltung der Schikane. Beide sahen eine "Rennstrecke" und jede Menge Ärger voraus. Stassny erinnerte daran, dass er vor Jahren nach einer Unterschriftenaktion von 115 Anwohnern die Schikane beantragt hatte. "Auch ich habe den Kopf geschüttelt", bekannte Paul Weyermanns (CDU), ebenfalls Birgelener. Aber er wolle sich nicht gegen die (protokollierte) Meinung der Anlieger aussprechen - dort war von der Verschwenkung schließlich keine Rede mehr.

Die SPD stimmte aufgrund des Streitpunktes gegen die vorgelegte Ausbauplanung, die mehrheitlich beschlossen wurde.

(aha)
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