Wassenberg Pilgern auf neue Art in Wassenberg

Wassenberg · Ein 27 Kilometer langer Pilgerrundweg soll ab Mai die sieben Kirchengemeinden der Pfarrei St. Marien Wassenberg verbinden. Stelen mit geistlichen Gedanken laden zum Innehalten ein. Ein kleiner Rundweg entsteht in der Oberstadt.

 Gemeinsam aktiv für den Pilgerweg: (v.l.) Schirmherr Bürgermeister Manfred Winkens, Franz Marckus (Landschaftsbau), Bärbel Windelen (Caritas), Martina Jansen (Pfarrei), Propst Thomas Wieners, Karl-Heinz Jansen (Pfarrei).

Gemeinsam aktiv für den Pilgerweg: (v.l.) Schirmherr Bürgermeister Manfred Winkens, Franz Marckus (Landschaftsbau), Bärbel Windelen (Caritas), Martina Jansen (Pfarrei), Propst Thomas Wieners, Karl-Heinz Jansen (Pfarrei).

Foto: Laaser

Wie können die Kirchengemeinden der 2010 fusionierten Pfarrei St. Marien ihre eigene Identität wahren und trotzdem als Gemeinschaft ein engeres Miteinander pflegen? Diese Frage verfolgte vor drei Jahren eine Sozialraumanalyse, koordiniert von der Caritas. Von Martina Jansen, unermüdlich aktiv in der Kirchengemeindearbeit der Wassenberger Oberstadt, im GdG-Rat von St. Marien und der Sternsingerarbeit, stammte die Idee einer ganz besonderen Art der Vernetzung. Im Sauerland hatte Jansen einen Pilgerweg als Radwanderroute kennengelernt, der christliche Orte verbindet. Eine prima Idee, fand sie, die abgewandelt auch auf Wassenberg übertragbar wäre - das sah auch Gemeindesozialarbeiterin Bärbel Windelen vom Caritasverband der Region so. Sie stellte den Kontakt zum Bistum her, bei dem es einen Stiftungstopf für innovative Projekte gibt. Mit Erfolg: Der Wassenberger Pilgerweg wurde in die Förderung aufgenommen. Bärbel Windelen obliegt das Projektmanagement.

Eine Projektgruppe aus Vertretern aller katholischen Kirchengemeinden der Stadt einschließlich der Malteserjugend entstand und entwickelte gemeinsam mit Gemeindereferentin Heidrun Skowranek und Windelen die Pilgerroute. Es entsteht ein großer Pilgerrundweg durch die Wassenberger Orte über 27 Kilometer und ein kleiner behindertengerechter Pilgerweg rund um St. Marien Oberstadt, für den es gestern den ersten Spatenstich gab. Zielpunkte beider Rundwege sind sieben Stationen (für die sieben Kirchengemeinden der Pfarrei), an denen Meditationsstelen zum Innehalten einladen. Wetterfeste Wechselrahmen in diesen Natursteinstelen sollen künftig mit kirchenjahreszeitlich wechselnden Texten bestückt werden. In jeder der sieben Gemeinden wurden spirituelle Plätze für die Stelen gefunden, für die sich Paten vor Ort zuständig fühlen werden. In Wassenberg-Innenstadt und Oberstadt sowie in Ophoven werden die Stelen an den Kirchen aufgestellt, in Myhl an der Kreuzigungsgruppe auf dem Schwanderberg, in Birgelen an der ersten Kreuzwegstation zum Pützchen, in Effeld an der Marienkapelle und in Orsbeck am Luchtenberger Kreuz. Ein Flyer ist ebenso in Arbeit wie ein Begleitheft mit historischen Informationen des Heimatvereins.

Sinn des kleinen Rundwegs um die Oberstädter Kirche ist es, den vielen in den nahen Seniorenwohnanlagen lebenden alten Menschen eine Möglichkeit zu Gebet und geselligem Verweilen zu geben, aber auch die sehr aktive Malteserjugend einzubinden, die hier einen Lagerfeuerplatz bekommen soll. In einer parkähnlichen Anlage werden sich an den Stelen Sitzgruppen befinden, ein Kräuterbeet in Kreuzesform mit biblischen Kräutern wird angelegt, die gern an Gastronomen weitergegeben werden - die so ihrerseits für den Pilgerrundweg werben könnten. Denn Propst Thomas Wieners und "Schirmherr" Bürgermeister Manfred Winkens sehen natürlich nicht nur Wassenberger Katholiken als Zielgruppe des Angebotes, sondern viele Menschen aus der weiteren Region, die einen gleichsam alternativen (Radwander-)Tourismus erproben wollen. Dass solche Angebote Resonanz über den Kreis hinaus finden, zeige der Besinnungswanderweg in Selfkant.

(RP)
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