Neujahrsempfang in Birgelen Wie das Gemeindeleben Früchte tragen kann

Birgelen · Beim Neujahrsempfang der GdG warnten Vorsitzende Gitta Heckers und Propst Thomas Wieners davor, den Glauben auszublenden.

 Gitta Heckers, Vorsitzende des GdG-Rates, hat zum Neujahrsempfang einen Obstkorb mit Symbolkraft mitgebracht. Propst Thomas Wieners hält eine der Obstschüsseln aus dem Korb.

Gitta Heckers, Vorsitzende des GdG-Rates, hat zum Neujahrsempfang einen Obstkorb mit Symbolkraft mitgebracht. Propst Thomas Wieners hält eine der Obstschüsseln aus dem Korb.

Foto: Laaser, Jürgen (jl)

Von der Lebensverschwendung zur Lebenszeitverwendung: Propst Thomas Wieners griff beherzt zur Schere, um einige Buchstaben von der selbst gebastelten Leine zu entfernen, die drei Ministranten auf der Bühne der Schul-Aula festhielten – und plädierte damit dafür, „dem Glauben einen Platz einzuräumen“.

Beim gut besuchten Neujahrsempfang des Rates der Gemeinschaft der Gemeinden (GdG) erklärte der katholische Geistliche, dass in der heutigen Zeit viele Menschen den Gottesdienstbesuch und das Anhören der Predigt als reine Zeitverschwendung ansähen. „Die Frage ist, welche anderen Ideen dann auf den Plan gerufen werden, wenn Glauben automatisch ausgeblendet wird“, warnte Wieners eindringlich.

Im abgelaufenen Jahr sei viel geschehen – Veränderungen sowie Wandel seien spürbar gewesen und immer noch zu erkennen, sagte GdG-Ratsvorsitzende Gitta Heckers: „Dies bedeutet, Mut, Kreativität, Energie und Träume zu haben, um sich auf Neues einzulassen oder Bewährtes neu zu beleben.“

Gott sei „kein Supermann“: „Er flitzt nicht durch unsere Welt und rettet alles und jeden. Aber wir können unser Leben auf ihm aufbauen.“ Die GdG-Ratsvorsitzende hatte einen Früchtekorb mitgebracht, dessen Inhalt sie mit der Situation vor Ort verband. So stehe beispielsweise der Granatapfel mit seiner harten Schale und den vielen kleinen, essbaren Kernen für das Alte und Neue, das Gestern und Morgen. Dabei sei es nicht einfach, die Schale zu öffnen und das Neue herauszuholen. Denn das Neue bringe unzählige Fragen mit, denen man sich als Christ stellen müsse.

Beeren verglich sie mit den Kindern und jungen Familien aus der Gemeinschaft der Gemeinden. „Sie stehen für das Leben in unserer Pfarrgemeinde, das von vielen Gruppen auf ihre typische Weise gestaltet wird.“ Messdiener, Malteser, Pfadfinder, Caritas, Kolpingfamilie sowie Seniorenpastoral gehörten dazu.

Harte Schale, harte Frucht mit Kokosmilch: Die Kokosnuss symbolisiere den synodalen Prozess im Bistum. Heckers wörtlich: „Noch weiß niemand, welche Veränderungen auf uns zukommen werden. Ob es eine harte Nuss wird, die uns trifft?“

Äpfel mit grüner und roter Wange stünden für die Wahl des Kirchenvorstands. Einige Mitglieder seien ausgeschieden, andere geblieben, neue hinzugekommen. „Der Geschmack der vergangenen drei Jahre liegt zwar noch auf der Zunge, aber mit Engagement und Enthusiasmus kann das Neue in den nächsten Jahren gestaltet werden.“

Die Zitrone sei sauer und stehe für das, was in der Kirche nicht gut laufe oder gelaufen sei, was aufgeklärt werden müsse und für das Buße zu tun sei.

„Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben“ – die mitgebrachten Trauben assoziierte Heckers mit Jesus und den Mitgliedern der Wassenberger GdG. Sie verwies in dem Zusammenhang auf die Ausstellung „Wer ist der Mann auf dem Tuch?“, bei der das berühmte Turiner Grabtuch in einer originalgroßen Kopie sowie einer dem Abdruck des Tuches entsprechenden Figur und weiterer Exponate wie zum Beispiel einer Dornenhaube gezeigt werde.

Wassenbergs Bürgermeister Manfred Winkens wertete 2018 als sehr erfolgreiches Jahr für seine Stadt. Rat und Verwaltung hätten gut zusammengearbeitet und alles umgesetzt, was man sich vorgenommen habe. Ziel sei es, den Menschen echte Wohlfühl-Atmosphäre zu bieten. „Die Wassenberger sollen sagen, dass sie hier gerne wohnen“, sagte der Erste Bürger in seiner Ansprache. Sehr zufrieden zeigte sich der Verwaltungschef auch mit den aktuellen Neuerungen. So sei die Burg Wassenberg inzwischen wieder geöffnet und werde stark besucht. Die Innenstadtsanierung sei fast beendet. Nur das letzte Stück der Graf-Gerhard-Straße fehle noch.

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