Wassenberg "Natur füreinander" anschaulich erklärt

Wassenberg · Der 355 Seiten starke Naturführer "Natur füreinander - im Naturpark Maas-Schwalm-Nette" ist in zweiter Auflage erschienen. Zwei Kapitel wurden nun im Naturpark-Tor in Wassenberg vorgestellt.

 Herbert Theissen vom Heimatring Myhl brachte mit seinem interessanten Vortrag den Besuchern die Myhler Schweiz näher.

Herbert Theissen vom Heimatring Myhl brachte mit seinem interessanten Vortrag den Besuchern die Myhler Schweiz näher.

Foto: Jürgen Laaser

Sie war schnell vergriffen, die erste Auflage des im Dezember 2017 erschienen Buches "Natur füreinander - im Naturpark Maas-Schwalm-Nette". Nun gibt es die zweite Auflage des 355 Seiten starken Naturführers, in dem sich rund 40 ehrenamtliche Autoren und Fotografen den schönsten Wanderwegen des gesamten Parks widmen. Das Buch ist ein Gemeinschaftsprojekt des deutsch-niederländischen Naturparks und der Natuurhistorisch Genootschap Limburg.

Zwei Kapitel, und damit zwei Regionen des Parks, wurden nun im Naturpark-Tor in Wassenberg vorgestellt. Zum einen sprach Herbert Theissen vom Heimatring Myhl über die "Myhler Schweiz", während Olaf op den Kamp den Verlauf und die Natur entlang der Schwalm vorstellte. Der Diplom-Biologe Theissen nannte seinen Vortrag "Die Myhler Schweiz im Blumental" und wollte nicht zuletzt "das Gebiet den Menschen näher bringen und attraktiver machen". Dabei stellte der "Myhler Jung" den Besuchern die verschiedenen Baumarten im etwa 250 Hektar großen Gebiet vor, ging auf geologische Erhebungen (Schwanderberg, Jastusberg oder Steinberg) ein und stellte die vielfältige Pflanzen- und Tierwelt vor.

Theissen empfahl einen Rundweg, den Interessierte gerne in Teilen oder komplett erwandern können. Ein Großteil des Areals entstand durch das Abschmelzen großer Gletschervorkommen, das die Rur überflutete und sich Wasser in die Landschaft grub: "Daher sieht man heute in Teilen ein feuchtes, sumpfiges Erscheinungsbild". Das sei der Grund der zahlreichen Erlen, die in der Myhler Schweiz ansässig sind, denn nicht viele Bäume könnten unter solchen Umständen wachsen. Sie stehen grundwassernah, wobei der Oberboden eine rund 20 Zentimeter dicke Torfschicht darstellt. Die Erlen haben rotes Holz, das in frühen Zeiten als Blutopfer der Kelten galt: " Für viele Menschen neu ist die Tatsache, dass die Erlenblüten auch als Heilkraut verwendet wurden", erklärte der Biologe. Heutzutage spielt das Holz eine wichtige Rolle in der Herstellung von Möbelstücken.

In anderen Teilen des Naturraumes findet man Eichen- und Birkenwälder, die den dort vorzufindenden trockenen Sandboden bevorzugen. Abwechslungsreich ist dementsprechend auch die Tierwelt der Myhler Schweiz. Seien es Vögel, Insekten oder in den weitgehend blickfreien Stücken der Hase und Rehe. Wer möchte, könne beispielsweise an der Myhler Kirche seinen Spaziergang starten und einige markante Punkte ansteuern, wie zum Beispiel das Denkmal des Myhler Sankhasen: "Interessant ist neben der Natur auch das "Myhler Lindchen" mit Bildstock zwischen Myhl und Altmyhl oder die Lourdes-Grotte am Jastusberg", sagte Theissen. Welchen Weg man nimmt, sei aber natürlich jedem selber überlassen.

Spannende Eindrücke präsentierte auch Olaf op den Kamp den Gästen. Er ist die Schwalm komplett entlang gewandert und hat dabei schöne Bilder gemacht, die er jetzt zeigte. Im Mittelpunkt standen die verschiedenen Mühlen rund um Wegberg sowie der Venekotensee und der Hariksee, die dem Besucher reichlich Flora und Fauna bieten.

(mom)
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