Fest erinnert an einstige Wassermühle Birgelener Mühlrad müsste saniert werden

Wassenberg · Birgelen feierte das Mühlenfest, das an die einstige Wassermühle erinnert. Der örtliche Musikverein beteiligte sich in diesem Jahr an der Planung. Die Organisatoren beschrieben Probleme mit Vandalismus.

 Einer der Programmpunkte beim Birgelener Mühlenfest waren die Jagdhornbläser aus Vlodrop.

Einer der Programmpunkte beim Birgelener Mühlenfest waren die Jagdhornbläser aus Vlodrop.

Foto: Laaser, Jürgen (jl)

Im Jahre 1987 war die Birgelener Mühle Geschichte. Aufgrund von Bergschäden war das alte Gebäude nicht mehr zu retten und wurde abgerissen. Heute befinden sich dort nur noch der Weiher und ein altes hölzernes Mühlrad, das an die alten Zeiten erinnert. „Allerdings müsste das Rad mal wieder erneuert werden, es wird langsam morsch“, sagte Steffen Jöris, dessen Großvater einst die Mühle bewirtete und anschließend einen Nutztier-Hof an gleicher Stelle verwaltete. Dies sei teuer, und nicht zuletzt auch deshalb feiern die Anwohner am Mühlenbach alle fünf Jahre das Mühlenfest, dessen Reinerlös der Pflege und Instandhaltung der Anlage dient. Dieses Jahr hatte sich die Nachbarschaft um Familie Jöris den Musikverein als Veranstalter dazu geholt.

„Es ist einfach besser, wenn mehrere Personen an der Organisation beteiligt sind. Außerdem stellt der Musikverein uns die kleinen Holzhütten als Verkaufsstände zur Verfügung“, erzählte Jöris über das Engagement der Birgelener Musiker erfreut. Zusätzlich spielte der Verein auch zwischen Cafeteria, Grill- oder Weinstand lockere Unterhaltungsmusik. Für die weiteren musikalischen Einlagen sorgten die Jagdhornbläser aus dem niederländischen Vlodrop sowie das Birgelener Trommlercorps. Natürlich hatten die Organisatoren auch an die kleinen Besucher gedacht, die sich am Glücksrad probieren oder schminken lassen konnten.

Für eine interessante Foto-Ausstellung hatte Franz-Josef Breuer, Historiker und Wassenberger Ehrenbürger, gesorgt. Von ihm sahen die Besucher Bilder von der Mühle und der anschließenden Umgestaltung der Anlage, die heute mit einer schönen Sitzgelegenheit zum Verweilen einlädt. „Das wurde alles in Eigenleistung von Birgelener Bürgern gebaut“, sagte Andreas Thissen. Der Ortsvorsteher des Wassenberger Ortsteils ist nicht nur politisch aktiv, sondern auch im Vorstand des Musikvereins, war daher an der Ausrichtung des Mühlenfestes beteiligt. Und er schwärmte von dem kleinen, aber feinen Fest: „Der Sinn der Sache ist neben den Einkünften für die Pflege der Anlage auch, dass sich Nachbarn mal ohne Zwang auf einen Kaffee oder ein Bier treffen, um zu klönen.“ Dass sich die Menschen sehr für die Geschichte der Mühle interessieren, war am Andrang bei der Fotoausstellung zu sehen. Immer wieder stellten dort Betrachter fest, dass sie vieles noch nicht wussten, obwohl sie schon lange in Birgelen leben. So war einigen Gästen zum Beispiel neu, dass in der Mühle nur bis 1943 Korn gemahlen wurde, weil dies nach den Kriegswirren nicht mehr möglich war.

Insgesamt war das Mühlenfest eine gesunde Mischung aus Information und gemütlichem Beisammensein. Und so manch einer wünschte sich, dass es nicht nur alle fünf Jahre stattfinden würde. Einen Wermutstropfen gab es dennoch, wie Jöris und Thissen gemeinsam betonten: „Es ist traurig, dass wir an der Anlage immer wieder mit Vandalismus zu kämpfen haben. Allein für die Reparaturen gehen eine Menge Zeit und Geld verloren.“

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