Waldkindergarten Wassenberg Lernen und spielen draußen im Wald

Wassenberg · Mit einem „Tag der offenen Tür“ starten „Die Waldpiraten“ offiziell in die Kindergartenlandschaft von Wassenberg.

 Erzieher Holger Eilert und Jahrespraktikantin Theresa Kempny schichten mit Leon, Nikita und Lorin Blätterhaufen auf. Beim Waldkindergarten sollen Igel überwintern können.

Erzieher Holger Eilert und Jahrespraktikantin Theresa Kempny schichten mit Leon, Nikita und Lorin Blätterhaufen auf. Beim Waldkindergarten sollen Igel überwintern können.

Foto: Ruth Klapproth

Ihren Ursprung haben sie in Schweden, die sogenannten Waldkindergärten. Sie sollen den Kindern natürliche Bewegungsmöglichkeiten bieten, und den Kleinen eine gewisse Wertschätzung der Natur nahelegen. Längst hat diese Form der Kindergärten auch in Deutschland ihren Platz gefunden, auch im Kreis Heinsberg. Allerdings fehlte Wassenberg auf der Liste: „Als ich mit meinem Lebensgefährten Holger Eilert damals nach Wassenberg gezogen bin, viel mir gleich auf, wie viel Waldgebiete es hier gibt, aber keinen Waldkindergarten“, stellte seinerzeit Elisabeth de Vos fest.

Schnell entstand die Idee, die Sache anzupacken, es wurde Kontakt zur Stadt Wassenberg und vor allem ein geeignetes Grundstück gesucht. Innerhalb weniger Wochen gründete de Vos einen Förderverein, und man betrieb Werbung, wie auch auf dem Wassenberger Weihnachtsmarkt: „Es war unglaublich, wie viele junge Eltern sich bei uns informierten, ob und wann es denn losgehen werde. Und ob denn noch Plätze zu haben sind.“

Glücklicherweise wurde ein ehemaliges Wohnhaus Am Eichengrund 1 gefunden, das zusätzlich auch noch direkt am Wald gelegen ist. Dann ging alles schnell über die Bühne, Elisabeth de Vos ist die Geschäftsführerin des Trägers „Kunterbunt Familienservice“, gefördert vom Kreisjugendamt. Was ist denn eigentlich der Unterschied zu „herkömmlichen“ Kitas? De Vos erklärt: „ Wir verbringen den Großteil des Tages draußen im Wald. Dort sollen sich die Kleinen selber Spielzeuge wie Äste oder Kastanien suchen, und über das Spielen miteinander kommunizieren.“ Wenn es das Wetter mal nicht zulässt, draußen zu sein, gibt es natürlich auch Räumlichkeiten im Haus, die aber im Gegensatz zu anderen Kindergärten nicht voll sind mit Spielzeug, denn auch hier sollen die Kinder selber aktiv sein. Allerdings wird auch gerne mal vorgelesen. Aktuell bietet der Waldkindergarten „Die Waldpiraten“ 22 Plätze, die ruck-zuck vergeben waren. Für die pädagogische Erziehung sind Nadine Luig (Leiterin), Melanie Risters und Holger Eilert verantwortlich. Zudem arbeitet Praktikantin Theresa Kempny in ihrem Anerkennungsjahr. Schon steht fest, dass ab August 2019 eine zweite Gruppe mit ebenfalls 22 Kindern zu den „Waldpiraten“ hinzukommt: „Dann werden wir natürlich auch noch Arbeitsplätze schaffen, denn dann reichen die Erzieher nicht mehr aus“, sagt Elisabeth de Vos. Außerdem beginnt im Januar eine Köchin ihren Dienst, so dass jeden Tag im Haus frisch gekocht wird.

Wer Fragen hat oder vielleicht schon eine Voranmeldung abgeben möchte, kann dies unter www.kreisheinsberg.kita-navigator.org erledigen.

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