Wassenberg Ladencafé plant eine Nähwerkstatt

Wassenberg · Offene Tür in der Begegnungseinrichtung der Pfarrei St. Marien. Anlaufstelle für Einheimische und Flüchtlinge.

 Tag der offenen Tür im Ladencafé International: Neben Spielwaren und Kleidungsstücken standen auch köstliche Speisen auf dem Programm. In der Gemeinschaft wurden so schöne Begegnungen geschaffen.

Tag der offenen Tür im Ladencafé International: Neben Spielwaren und Kleidungsstücken standen auch köstliche Speisen auf dem Programm. In der Gemeinschaft wurden so schöne Begegnungen geschaffen.

Foto: JÜRGEN LAASER

Begegnungen schaffen, Menschen kennenlernen, sich austauschen und auch helfen - all das soll im "Ladencafé International" umgesetzt werden. Beim "Tag der offenen Tür" konnten die zahlreichen Besucher dann sogar im wahrsten Sinne des Wortes "zusammenrücken", denn der starke Regen sorgte mitunter dafür, dass alle Außenplätze aufgegeben wurden und die Besucher nach drinnen drängten.

So kamen die Menschen aber viel einfacher ins Gespräch und erlebten einen abwechslungsreichen Tag. "Ich bin sehr überwältigt", freute sich auch Claudia Steinbrecher, die Leiterin, "hier war immer etwas los". Das "Ladencafé International" ist eine Kombination aus Begegnungsstätte und Bekleidungsladen oder auch ein Bekleidungsladen mit Begegnungsstätte.

Einmal in der Woche haben hier alle Wassenberger Bürger die Möglichkeit, das Angebot zu nutzen, auch wenn der Schwerpunkt der Arbeit sich auf Flüchtlingshilfe konzentriert: "Alle Wassenberger können hier Begegnungen erleben beim Kaffee und dann vielleicht auch noch das ein oder andere Kleidungsstück erwerben", so Claudia Steinbrecher, "wir versuchen einfach, ein wenig Kurzweil zu verschaffen".

Im Laden herrscht auch an diesem Tag große Betriebsamkeit: Wie in einer kleinen Boutique sind hier Kindersachen, Damen- und Herrenkleidung oder auch Schuhe unter anderem nach Größe bestens sortiert. Ein richtiges kleines "Shopping-Erlebnis" für alle "Kunden", findet auch Steinbrecher. Das ist den Organisatoren auch wichtig. Am Ende geht man dann auch zur Kasse und bezahlt: ein Euro für jedes Teil.

Rund 20 Leute engagieren sich inzwischen ehrenamtlich im Team, einer davon ist Ghazwan: Der Syrer kam zunächst als Besucher, hilft nun aber richtig mit. Egal ob beim Eindecken der Tische, bei Spielen, einfach da, wo eine helfende Hand gebraucht wird, packt er mit an. Und natürlich ist er als Übersetzer oft eine wichtige Hilfe. Ghazwan hat hier im Team eine Aufgabe gefunden, die ihm Spaß macht, das merkt man nicht zuletzt an seinem strahlenden Lächeln. Insgesamt wünscht sich Steinbrecher noch weitere engagierte Helfer: "Wir haben noch viel vor, und da können wir noch Helfer in den verschiedenen Bereichen, egal ob im Laden, im Theken-Service oder für die Begegnungen gut gebrauchen".

Geöffnet hat das Ladencafé International jeden Freitagmorgen von 10.30 bis 12.30 Uhr. Donnerstags von 18 bis 19 Uhr, und auch am Freitagmittag von 12 bis 13 Uhr ist die Abgabe von Spenden möglich.

Für die vielen Spenden und umfangreiche Unterstützung dankte Steinbrecher ganz besonders allen Sponsoren und Helfern. Dank sagte sie auch der Pfarre St. Marien als Trägerin der Einrichtung. Die Organisatoren haben aber auch schon weitere Pläne: Neulich wurde man vom Rotary-Club mit einer großen Spende bedacht.

Mit diesem Geld soll eine Nähwerkstatt entstehen, wo unter anderem schicke Taschen aus alten Kleidungsstücken hergestellt werden sollen.

(mp-)
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