Kunsthandwerk präsentiert Kreativ durch den Herbst

Wassenberg · Der dritte Kunsthandwerkermarkt lockte mit vielfältigen Ausstellungen und handgefertigten Waren. Interessierte wurden bei Mitmachaktionen oder im Austausch mit Künstlern selbst kreativ.

 In Wassenberg wird der Herbst kreativ. Beim Kunsthandwerkermarkt auf dem Roßtorplatz und auf der Graf-Gerhard-Straße gab es viel Handgemachtes zu entdecken.

In Wassenberg wird der Herbst kreativ. Beim Kunsthandwerkermarkt auf dem Roßtorplatz und auf der Graf-Gerhard-Straße gab es viel Handgemachtes zu entdecken.

Foto: Laaser, Jürgen (jl)

Viel war los in der Wassenberger Innenstadt, als rund um Roßtorplatz und die Graf-Gerhard-Straße verschiedene Künstler und Händler ihre facettenreichen Waren ausstellten. Die dritte Auflage des Kunsthandwerkermarkts „Kreativ: Herbst“ lockte erfolgreich zahlreiche Besucher an, die die teilweise handgefertigten Produkte bestaunen konnten, aber auch selbst mit den Künstlern ins Gespräch kamen oder bei Mitmachaktionen eigenständig kreativ wurden.

So ein Angebot ließ sich schon von weitem am Stand von Hobbykünstlerin Elke Emmanuel aus dem Kreativatelier Farbklecks erkennen: Über zehn Kinder drängten sich um die Tische und probierten „Yton“, einen Porenbeton aus. Ein Herz, ein Igel oder eine Eule wurden per Schablone auf den grauen Beton gezeichnet, bevor dann das Sägen, Schleifen und Feilen der Form begann. Rund eine halbe Stunde waren die jungen Künstler mit einer Figur beschäftigt, aber hatten dennoch nicht genug: „Können wir es noch anmalen?“, war die wohl am meisten gestellte Frage an diesem Stand. Hoch im Kurs stand auch der Nachhaltigkeitsgedanke bei einigen Händlern: Immer wieder ließen sich recycelte und wiederverwendete Produkte finden. Aus alten Stoffstücken machte die Näherin „Nalala“ neue Kinderkleidung, die teilweise noch erkennbar zeigte, woraus sie einmal bestand – wie bei einer geringelten kurzen Hose mit typischem Poloshirt-Muster.

Auch bei den Hobbykünstlern Sylvia und Helmut Grieger steht das Thema „Upcyclen“ im Vordergrund: In ihrer Freizeit basteln beide alte CDs, Flaschen, Konservendosen oder andere nicht mehr verwendete Gegenstände zu Nutz- und Dekoartikeln um. „Es war uns ein echtes Anliegen, dass nicht immer alles weggeworfen wird“, erklärte Sylvia Grieger, „man kann schließlich so schöne Dinge daraus basteln, wenn man ein wenig Zeit dazu hat“. Leere Teelichthülsen wurden so aufgeschnitten und mit Blüten beklebt, wodurch eine ganz neue Art der Fensterdekoration entstand - auf den ersten Blick ebenso wenig erkennbar war die CD, aus der ein Nadelkissen wurde. Mit viel Liebe zum Detail verkauft das Ehepaar seit erst anderthalb Jahren seine Waren. Zum ersten Mal auf dem Kunsthandwerkermarkt dabei war auch Heimtextilverkäufer Michael Wiemer, der verschiedene Produkte rund um die Zirbe anbot. Selbst hergestellte Kissenhüllen gefüllt mit Spänen des Baums oder Naturöle und Holzartikel waren an seinem Stand zu finden – die Zirbe selbst sei eine noch sehr neue Entdeckung, in Österreich oder Süddeutschland aber bereits ein Verkaufsschlager: „Der Duft hat eine beruhigende Wirkung und senkt den Herzschlag erwiesenermaßen“, sagte Wiemer. Seit fünf Jahren beschäftigt er sich mit dem Thema und schätzt den Austausch mit weiteren Interessierten auf dem Herbstmarkt besonders.

Die Besucher des Marktes hatten die Qual der Wahl und konnten viel entdecken: Handgefertigter Schmuck, Malerei, Textilien oder Floristik wurde angeboten, auch die ersten Engel und Sterne ließen sich bereits finden – unter der augenzwinkernden Warnung mit vielen Ausrufezeichen: „Nicht mehr lange – bald ist Weihnachten“.

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