Erkelenz Kreuzbundgruppe seit 40 Jahren aktiv

Erkelenz · Ziel sind nach wie vor die Integration und Abstinenz Betroffener. Am Samstag ist Grillfest in Haus Wildenrath.

Klaus Kortzitze, Sprecher der Kreuzbundgruppe Wassenberg, und sein Stellvertreter Siegfried Walter freuen sich über das 40-jährige Bestehen der Kreuzbundgruppe Wassenberg, die wohl die zweitälteste Kreuzbundgruppe im Diözesanverband Aachen. Das Jubiläum wird morgen mit den Mitgliedern und Vertretern der Suchtberatungsstellen bei einem Grillfest in Haus Wildenrath gefeiert.

Der Sprecher erinnert an manche Tiefs und Hochs. Im Jahr 2000 sei schon die Auflösung erwogen worden. "Doch wir haben weiter gemacht und nahmen Kontakt zu der Beratungsstelle für Suchtfragen in Hückelhoven auf. Durch die Zusammenarbeit nahm die Gruppenstärke wieder zu", erzählt Klaus Kortzitze. Derzeit kämen 17 Teilnehmer. Wünschenswert seien noch mehr, besonders auch junge Leute. Denn bei der Kreuzbundgruppe handelt es sich um eine Selbsthilfeeinrichtung für Suchtkranke und deren Angehörige und damit eine Anlaufstelle für Abhängige und Ko-Abhängige, wo jeder herzlich willkommen ist. Die Gruppe trifft sich wöchentlich mittwochs für zwei Stunden.

Bei den Treffen geht es darum, den Suchtkranken und Angehörigen der Süchtigen, die immer auch von der Sucht betroffen sind, mögliche Wege aus der Abhängigkeit hin zur Abstinenz aufzuzeigen. "In vertraulicher Atmosphäre können hier alle Probleme, Sorgen und Nöte, angesprochen werden", erklärt Klaus Kortzitze. Die Gruppe ermögliche es auch, die eigenen Erfahrungen der psychischen und körperlichen Abhängigkeit weiterzugeben. "Wir alle sind selber betroffen oder waren betroffen und wissen um die Sorgen." Ziel der Kreuzbundgruppe sei letztendlich, die Rehabilitation und Integration des Suchtkranken in Familie, Beruf und Gesellschaft sowie eine dauerhafte zufriedene Abstinenz zu erreichen und zu erhalten. "Dies ist nach unseren Erfahrungen aber nur möglich, wenn die Gruppe auch regelmäßig besucht wird", erklärt Siegfried Walter.

Die Kreuzbundgruppe organisiert aber nicht nur Gruppentreffen beschränkt. Seit vielen Jahren werden mit anderen Kreuzbundgruppen im Kreis wöchentliche Informationsveranstaltungen auf der Suchtstation in Gangelt durchgeführt. Die Gruppenleitung nimmt an monatlichen Supervisionsveranstaltungen unter der Leitung einer Suchttherapeutin teil, die gleichzeitig Bindeglied zwischen der Suchtberatungsstelle und der Kreuzbundgruppe ist. Hinzu kommen Freizeitaktivitäten.

"Mit unseren Aktivitäten leisten wir einen wichtigen gesellschaftlichen Beitrag, der im Endeffekt auch für die Kommunen zu einer finanziellen Entlastung führt", sagt Kortzitze. "Hervorzuheben ist, dass dies einige kreisangehörige Kommunen erkannt haben und unsere Arbeit finanziell unterstützen. Leider nicht alle." Ohne Unterstützer und Sponsoren sei die Arbeit nicht zu leisten.

Die Kreuzbundgruppe trifft sich jeden Mittwoch um 19.45 Uhr im Pfarrheim St. Marien Oberstadt. Kontakt: Klaus Kortzitze, Telefon 02434 5757; Siegfried Walter, Telefon 02432 2823.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort