Im Kreis Heinsberg Neuer VHS-Leiter setzt auf Teamarbeit

Erkelenzer Land · Das Cornoavirus sorgt für einen turbulenten Start des neuen VHS-Leiters Ingo Rümke. Jetzt sind Kreativität und Geschick gefragt. Der neue Chef ist optimistisch, dass die VHS dank der engagierten Mitarbeiter und Dozenten die schwierige Zeit meistern wird.

 Ingo Rümke ist der neue Leiter der Volkshochschule des Kreises Heinsberg. Er und Fachbereichsleiterin Sigrid Görtz freuen sich über das druckfrische Programm zum Muttertagskonzert.

Ingo Rümke ist der neue Leiter der Volkshochschule des Kreises Heinsberg. Er und Fachbereichsleiterin Sigrid Görtz freuen sich über das druckfrische Programm zum Muttertagskonzert.

Foto: Ruth Klapproth

Den Beginn seiner neuen Tätigkeit hatte sich Ingo Rümke anders vorgestellt. „Niemand hat doch damit rechnen können, dass wir hier im Kreis Heinsberg vom Coronavirus so gepackt werden und das öffentliche Leben massiv beeinträchtigt wird“, meint der neue Leiter der Anton-Heinen-Volkshochschule des Kreises Heinsberg, der zum Jahreswechsel die Führung von Franz Josef Dahlmanns übernommen hat.

Jetzt ist Rümkes Kreativität und Geschick ganz anders gefordert, als er es erwartet hatte. Rümke ist sicher, dass er die auch für die VHS schwierige Zeit dank der engagierten Mitarbeiter und Dozenten meistern wird. „Als Team wird es uns gelingen“, sagt Rümke, der sich selbst eher als Kollege denn als Chef sieht. Viele Kurse und Lehrgänge fallen derzeit aus, sie zu verschieben, zu ersetzen oder ersatzlos zu streichen fordert viel Fantasie und Improvisationstalent. Da kommt es Rümke durchaus zugute, dass er die Volkshochschule des Kreises Heinsberg bis ins kleinste Detail kennt, immerhin ist er bereits seit 2001 in der VHS tätig.

Der aus dem Ruhrgebiet stammende Pädagoge, der in Aachen wohnt, hat nach seinem Lehramtsstudium in Deutsch und Geschichte und mehreren Stationen im Schulbetrieb, einer Auslandstätigkeit in Litauen und der Mitarbeit in Weiterbildungseinrichtung erkannt, dass er für eine Arbeit an einer Volkshochschule prädestiniert ist. „Die Weiterbildung im klassischen Sinne von Menschen ist auch eine Hinführung zu einer demokratischen und sozialen Gesellschaft.“ Das Nachholen von Schulabschlüssen und die Qualifikation für bestimmte Berufe, das Erlernen von Fähigkeiten und das Bewusstmachen von politischen Zusammenhängen sind Ziele, die die VHS verfolgt und mit denen sich Rümke identifiziert. „Wir haben eine persönliche Verantwortung für öffentlich gestaltete Weiterbildung“, sagt Rümke, der bisher den Fachbereich Schulabschlüsse sowie Konzerte und Musik verantwortete. Kommissarisch betreut er diesen Bereich noch bis Mai zusätzlich zu seiner Leitungsfunktion. Im Mai wird es die erste Maßgabe geben, die die Handschrift von Rümke trägt: Die bislang zwölf Fachbereiche der VHS werden zu sechs zusammengefasst, für die sechs Fachbereichsleiter zuständig sind. Von diesem „laufenden Geschäft“ bekommen die VHS-Nutzer nichts mit. „Sie wollen ein ansprechendes, umfangreiches und interessantes Angebot.“ Daran hat die VHS in den letzten Jahren schon erfolgreich gearbeitet, so soll es auch unter der Federführung von Rümke weitergehen. „Momentan arbeiten wir mit Hochdruck am neuen Programm für das nächste VHS-Jahr.

Die Leitungsfunktion der Anton-Heinen-Volkshochschule zu übernehmen war nicht das Bestreben von Rümke. Er hat gerne und vertrauensvoll mit Dahlmanns zusammengearbeitet und war mit der Betreuung seines Fachbereichs durchaus zufrieden und ausgelastet. „Es hat sich dann so ergeben.“ Als er spürte, dass die Kollegen ihm durchaus die Führung zutrauten, hat er sich beworben. „Mit 56 eine neue Aufgabe zu übernehmen gibt einen neuen Reiz.“

Selbstverständlich gibt es auch an der VHS Verbesserungspotenzial. Gutes besser machen ist nie verkehrt, meint Rümke: „Die Digitalisierung und die Modernisierung sind die Aufgaben, die uns in den nächsten Jahren beschäftigen werden.“ Die Kommunikation mit Interessenten und Teilnehmern an VHS-Kursen wird breiter gefächert. Die Bedürfnisse und Ansprüche wachsen und ändern sich. Zugleich soll Bewährtes bleiben, wie etwa die VHS-Meisterkonzerte in Erkelenz, ohne die die kulturelle Weiterbindung im Kreis Heinsberg ein Stück ärmer wäre. So ist Rümke nach etwas mehr als zwei Monaten trotz der Corona-Krise zufrieden: „Es läuft gut an.“

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