Wassenberg Klimaschutzkonzept setzt auf Bürgerengagement

Wassenberg · Bei einer Informationsveranstaltung regte die Stadt die Einwohner an, Ideen zur CO2-Reduzierung einzubringen. Das eigene Mobilitätsverhalten ändern, mit dem Bus fahren statt mit dem Auto. Ein elektrischer Fuhrpark für die Stadtverwaltung. Umstellung auf moderne LED-Technik, Fernwärmenetz, Rohstoff-Sammelaktion für alte Handys.

Auf Bundesebene werde angestrebt, bis zum Jahr 2020 die Treibhausgasemissionen um 40 Prozent gegenüber dem Jahr 1990 zu reduzieren. Dies sei ein ehrgeiziges Ziel. Limburg: "Sollte es uns nicht gelingen, unseren Energieverbrauch und damit auch den CO2-Ausstoß zu verringern, steuern wir bis Ende des Jahrhunderts auf einen Katastrophenkurs von vier bis fünf Grad Celsius Temperaturerhöhung zu." Um dies zu vermeiden, seien enorme Anstrengungen notwendig, nicht nur auf kommunaler, sondern auf globaler Ebene.

Erste Berechnungen hätten, so Limburg weiter, bereits ergeben, dass in Wassenberg eine erhebliche Reduzierung der Emissionen möglich sei. Das Klimaschutzkonzept solle keinen endlosen, umfangreichen Maßnahmenkatalog enthalten, sondern wenige gezielte Maßnahmen, die in einem überschaubaren Zeitraum umgesetzt werden könnten, verbunden mit einer soliden Finanzierung. Limburg sprach sich dafür aus, den Katalog jährlich zu überprüfen, zu aktualisieren und und eventuell durch einen noch zu gründenden Klimabeirat zu ergänzen.

Die schädlichen Emissionen zu verringern, sei nur möglich durch den Einsatz regenerativer Energien. Limburg: "Hier schlummert ein riesiges Potenzial, das geweckt werden muss." Wassenberger Bürger könnten sich über ein spezielles Solarpotenzialkataster auf der Homepage der Stadt informieren, ob ihr Objekt ein geeigneter Standort für das Installieren einer Solaranlage sei. Sinnvoll sei auch, das Deponiegelände in Rothenbach als Solarpark zu nutzen.

Als "größte, schnellste und billigste, aber am meisten vernachlässigte Option für den Klimaschutz" führte Limburg die Energieeffizienz an. Jeder Einzelne sei dabei gefragt. Große Einsparmöglichkeiten gebe es beispielsweise bei Heizungspumpen, Waschmaschinen und Beleuchtung. Die Stadt könne nur Rahmenbedingungen schaffen, der Hauptverbrauch liege bei den Unternehmen und Bürgern, stellte Professor Dr. Isabel Kuperjans vom Institut NOWUM-Energy der Fachhochschule Aachen in ihrem Impulsvortrag heraus.

Der Zeitplan sehe vor, dass der Maßnahmenkatalog im Sommer erstellt werde, für Dezember seien Vorstellung und Beschluss für das Klimaschutzkonzept geplant. Interessierte Bürger könnten sich weiterhin einbringen, indem sie Mails an die Stadt schicken oder anrufen, um ihre Ideen und Vorschläge mitzuteilen. Dass die Stadt beim Klimaschutz Vorbildfunktion habe, unterstrich Bürgermeister Manfred Winkens. In vielen städtischen Gebäuden gebe es Blockheizkraftwerke, die 2011 fertiggestellte Begegnungsstätte werde mit Erdwärme versorgt.

(cb)
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