Wassenberg Kleinkunst-Weltreise in der Grenzregion

Wassenberg · Seit zehn Jahren gehört die deutsch-niederländische Radtour zum "Limburg Festival-Programm". Ophoven und Effeld waren die deutschen Zielorte 2014. Kleinkünstler aus der ganzen Welt traten auf.

 Musik- und Tanzcomedy, Pantomime und Akrobatik beklatschten die Teilnehmer in Deutschland und an den Schauplätzen in Posterholt, Melick und Herkenbosch. Am Effelder Waldsee waren die "Mimbre Acrobats" zu sehen.

Musik- und Tanzcomedy, Pantomime und Akrobatik beklatschten die Teilnehmer in Deutschland und an den Schauplätzen in Posterholt, Melick und Herkenbosch. Am Effelder Waldsee waren die "Mimbre Acrobats" zu sehen.

Foto: Jürgen Laaser

Das Tau liegt noch frisch am Waldseeufer, als Niederländer und Deutsche schon die elegante Beweglichkeit einer Italienerin, einer Schwedin und einer Engländerin bestaunen. "Mimbre Acrobats" nennen sich die drei Kleinkünstlerinnen, die mit ihren Körpern Illusionen bauen, sie Sekunden später wieder einreißen und damit eine stille Geschichte des Abschiednehmens erzählen. Kontrastprogramm 28 Kilometer später: Der Japaner "Naoto" fasziniert. Ein Jojo-Weltmeister tanzt mit seinem Spielzeug. Die Schnur rollt auf und ein. Alles rotiert, und das noch schneller, als sich die Fahrradreifen der Tour-Teilnehmer drehten, die Herkenbosch als Ziel ihrer grenzüberschreitenden Radtour erreichten.

Des Niederländers größte Lust ist das "Fietsen", das ist bekannt. Ein Mal im Jahr, zum großen "Limburg Festival" nämlich, gesellen sich auch Hunderte deutsche Fahrradfreunde dazu. Gemeinsam ging es am Wochenende auf eine 28 Kilometer lange Radtour, mit zwei Start- und Zielpunkten in Deutschland und vier in Holland. Ordentlich Meter machten er und einige Hundert Deutsche, neben mindestens doppelt so vielen holländischen Nachbarn, die auf ihren "Fiets" zwischen den Ländern in die Pedale traten.

Zufriedene Gesichter, so weit das Auge reichte und stündliche Höhepunkte: professionelle Kleinkünstler aus Italien, England, Japan und den Niederlanden boten tolle Shows an den Knotenpunkten. Sie erst machten das internationale Miteinander perfekt. "In den Städten warten die Kleinkunst-Highlights als schöne Belohnung für das Fahrradfahren. Großartig!", sagte Peter Trippelsdorf, der zum sechsten Mal mitgefahren ist. Der Krafelder hatte sich alleine auf die 28-Kilometer-Strecke gemacht. "Es ist mal leichte Kost, mal tiefgründige Kunst zum Nachdenken, so wie hier", lobte er die "Mimbre Acrobats" bei seinem Startpunkt, der "Amici Bay" in Effeld.

Seit zehn Jahren beteiligt sich die Stadt Wassenberg auf deutscher Seite an der grenzüberschreitenden Radtour. Musik- und Tanzcomedy, Pantomime, Akrobatik und eben weltmeisterliches am Jo-Jo beklatschten die Teilnehmer in Deutschland und an den niederländischen Schauplätzen in Posterholt, Melick und Herkenbosch. Chris Peters vom Festivalkomitee erklärte die Idee, dass "das kleine Holland beim Limburg Festival die Arme ausbreitet, über alle Grenzen hinweg." So sei es auch die Magie des Straßentheaters, auf das Wesentliche reduziert Menschen zu berühren. Eine schöne Idee von (Klein-)Kunst, über die sich zur Abwechslung mal nicht streiten lässt.

(jessi)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort