Wassenberg "Kinder als Persönlichkeiten sehen"

Wassenberg · Nach zehn Jahren gibt Irmgard Eberl die Leitung der Myhler Kindertagesstätte Rosengarten in jüngere Hände.

 Irmgard Eberl – zehn Jahre leitete sie die Kindertagesstätte Rosengarten in Myhl.

Irmgard Eberl – zehn Jahre leitete sie die Kindertagesstätte Rosengarten in Myhl.

Foto: JÜRGEN LAASER

Auch wenn die Kleinen gerne und liebevoll "Zwerge" oder auch "Knirpse" genannt werden — Irmgard Eberl mag das eigentlich nicht. "Für mich ist es wichtig, Kinder als Persönlichkeiten zu sehen, sie ernst zu nehmen", sagt sie. Das, so betont sie, sei immer ihr Maßstab gewesen. Zehn Jahre lang leitete sie die Kindertagesstätte Rosengarten in Myhl, Anfang des Jahres gab die 60-Jährige den Staffelstab an ihre Nachfolgerin Michaela Moser weiter.

Dass sie sich jetzt schon als Kindergartenleiterin verabschiedet, begründet sie mit der Gesundheit: "Ich habe gemerkt, dass ich die Arbeit nicht mehr mit voller Kraft ausüben kann." Daher sei nun der richtige Zeitpunkt gekommen, die Aufgaben in jüngere Hände zu legen.

Seit 1973 ist Irmgard Eberl im Beruf der Erzieherin, mit Leib und Seele und noch mehr Herz hat sie sich den Kindern gewidmet. "Jedes Kind hat ein Recht auf Liebe, Bildung und Fürsorge", sagt sie überzeugt. Und so hat sie auch jedes Kind begleitet. Die Kinder nach ihren persönlichen Fähigkeiten zu fördern, war Irmgard Eberl stets wichtig, begleitend dazu auch die christliche Überzeugung, "die wir im Kindergarten leben".

Den Rosengarten hat Irmgard Eberl mit auf den Weg gebracht. Sie erinnert sich noch gut an die Anfänge. "Damals gab es einen immensen Bedarf an Kindergartenplätzen. Auf der Suche nach einem geeigneten Gebäude sind wir in der alten Myhler Volksschule fündig geworden. Noch heute gibt es die alte Eingangstür von 1926", schmunzelt sie. In ihrem Berufsleben hat sie viele Veränderungen in der Kindergartenlandschaft erlebt. "Schon in meiner Anfangszeit taten sich neue Wege auf.

Im Bereich der Bildung etwa wurde die Vorschularbeit intensiviert", weiß sie noch. Und als sie in einer heilpädagogischen Einrichtung tätig war — auch in den 1970er Jahren — stellte sie fest, dass das Thema Inklusion schon in den Köpfen pädagogischer Fachkräfte kursierte. Erst viel später sollte sie das mal in ihrem eigenen Kindergarten umsetzen dürfen. Der Rosengarten nämlich arbeitet inklusiv, was auch ganz nach dem Geschmack von Irmgard Eberl ist. Sie freut sich, in Michaela Moser eine Nachfolgerin mit hoher Fachkompetenz gefunden zu haben.

Zur Ruhe setzen möchte sich Irmgard Eberl aber nicht. Sie hat sich von der Diakonie zur Internen Auditorin ausbilden lassen. Künftig will sie Tagesstätten in evangelischer Trägerschaft besuchen und die Arbeit der Einrichtungen reflektieren, um sie für Gütesiegel zu empfehlen. Auf diese Arbeit freut sie sich bereits. Privat möchte sie sich zunächst eine Auszeit gönnen und viel lesen sowie den Kontakt zu Freunden pflegen. Und noch ein schönes Ereignis wirft bereits seine Schatten voraus: Irmgard Eberl und ihr Mann, Oberkirchenrat Klaus Eberl, werden nämlich zum ersten Mal Oma und Opa.

(RP)
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