Neue Koordinatorin des Wassenberger Hospizdienstes „Herzenswunsch“ ging in Erfüllung

Wassenberg · Katharina Falfasinski ist die neue Koordinatorin des Ökumenischen ambulanten Hospizdienstes Regenbogen. Die Aufgabe bedeutet für sie, Zeit für Zuwendung in den Mittelpunkt stellen zu können.

 Katharina Falfasinski ist neue Koordinatorin des Ökumenischen ambulanten Hospizdienstes Regenbogen.

Katharina Falfasinski ist neue Koordinatorin des Ökumenischen ambulanten Hospizdienstes Regenbogen.

Foto: Angelika Hahn

Gerade kommt sie aus dem Johanniter-Stift, wo sie eine neue Klientin besucht und mit den Mitarbeitern gesprochen hat. Für Katharina Falfasinski (50), die neue Koordinatorin des Ökumenischen ambulanten Hospizdienstes Regenbogen, ist der persönliche Kontakt mit allen Betreuten und ihren Angehörigen selbstverständlich, um sich ein Bild zu machen und jeweils die richtigen ehrenamtlichen Begleiter zu finden.

Nach 25-jähriger Tätigkeit in der häuslichen Krankenpflege bei der Caritas in Nettetal, wo die verheiratete Mutter einer erwachsenen Tochter wohnt, erfüllte sich mit der neuen Stelle ein Herzenswunsch, wie die gelernte Krankenschwester im Gespräch erzählt. „In der ambulanten Krankenpflege gab es immer zu wenig Zeit, um sich mit den Menschen intensiv zu beschäftigen. Aber gerade die Zuwendung zu Menschen am Lebensende, also die Palliativbetreuung, lag mir immer besonders am Herzen. Ich wollte für die Seele zuständig sein, aber dazu blieb unter Zeitdruck meist zu wenig Raum.“

Die neue Stelle ermöglicht ihr das, was bislang zu kurz kam, betont Katharina Falfasinski. Der Erstkontakt zu jedem neuen Klienten ist für Falfasinski selbstverständlich. „Es geht mir darum, möglichst viel Informationen über die Kranken zu sammeln“, sagt sie. Wie hat der Mensch vor seiner Krankheit gelebt, welche Vorlieben hat er, welche Wünsche gibt es, die auch in der letzten Lebensphase noch zu erfüllen sind, wie sieht der familiäre Hintergrund aus? Alle diese Fragen seien wichtig, sagt die Koordinatorin. Und gemeinsam mit den Ehrenamtlichen bemüht sie sich, letzte Wünsche wahr werden zu lassen. „Einmal wurde etwa gewünscht, den Lieblingsfilm ,Die unendliche Geschichte’ noch einmal zu sehen oder den Wallfahrtsort Kevelaer zu besuchen“, erzählt Falfasinski.

Kontinuität der bewährten Arbeit von „Regenbogen“ ist der Koordinatorin wichtig, das freilich schließt neue Akzente nicht aus. So legt Falfasinski großen Wert auf die „Pflege“ der Ehrenamtlichen, nicht nur als fachliche Ratgeberin und Anlaufstelle bei Problemen. Stärken will sie das persönliche Miteinander der Ehrenamtlichen, die sich nicht nur zum regelmäßigen fachlichen Gedankenaustausch treffen, sondern auch bei gemeinsamen Freizeitaktionen besser kennenlernen sollen. Gerade gab es ein Kennenlern-Frühstück, erzählt Falfasinski. Für die berufstätigen Ehrenamtlichen soll als Pedant ein „Abendschmaus“ Kontakte fördern. Auch der Vorschlag, sich bei gemeinsamen Kreativaktionen wie Basteln, Tanzen oder Wandern besser kennenzulernen und damit ein Gegengewicht zum oft belastenden Ehrenamt am Krankenbett zu setzen, sei sehr positiv aufgenommen worden, berichtet die neue Koordinatorin. „Wichtig ist es, Freude und frische Energie aus der Gemeinschaft zu ziehen, das innere Gleichgewicht zu erhalten und zu stützen“, betont sie.

73 Menschen zählen derzeit zum ausgebildeten Aktivenkreis des Hospizdienstes, der sich um Menschen in der letzten Lebensphase kümmert, aktuell gibt es 24 Begleitungen, berichtet Falfasinski. Das Gros der Engagierten bilden Frauen ab 50, die nach Kinderbetreuung und Familienarbeit ein neues soziales Aufgabenfeld suchen. Die Ehrenamtlichen investieren schon vor ihrem Einsatz viel Freizeit in das obligatorische Befähigungsseminar für die Begleitung von Menschen am Lebensende. In Kürze beginnen acht neue Interessierte die Ausbildung. Weitere Mitstreiter, auf deren individuelle zeitliche Möglichkeiten beim Einsatz Rücksicht genommen wird, sind stets willkommen.

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