Wassenberg Jecke Zeitreise in die 70er Jahre

Wassenberg · Orsbecks Frauenkarneval ist auf auswärtige Gäste nicht angewiesen. Alles "Marke Eigenbau" lautet die Devise bei der Sitzung der Frauengemeinschaft.

 Für beste Stimmung sorgten die Orsbecker Frauen auf der Karnevalsbühne.

Für beste Stimmung sorgten die Orsbecker Frauen auf der Karnevalsbühne.

Foto: Jürgen Laaser

Sich auf Zeitreise begeben in die 1970er Jahre, als Hippies, Schlaghosen und Schlager den Trend der Zeit bestimmten: Die Mitglieder der katholischen Frauengemeinschaft entführten ihre Besucherinnen bei der traditionellen Damensitzung in der Gaststätte "Zur Post" in eine unbeschwerte Vergangenheit.

Vorsitzende Brigitte Kordeski ging mit gutem Beispiel voran. Ausstaffiert mit buntem Stirnband und Peace-Kette, berichtete sie bei ihrer Büttenrede unter dem Motto "Ejal, wat kütt, et is, wie et is" von ihrem Ehemann, den sie als "sehr speziell" beschrieb, sowie ihren einschlägigen Erfahrungen bei der Einnahme von Viagra für die Frau. Auch Anja Linden hatte ihre liebe Not. In Orsbecker Platt vertraute sie dem Publikum ihre Figurprobleme an. "Mein Fott is zu dick" - so hatte sie ihre urkomische Bütterede umschrieben. Als "Profis von der Eierquell" präsentierten Ellen Gerighausen, Anja Linden und Ruth Wientgen mitreißenden Live-Gesang in zünftiger Bauarbeiter-Montur mit Blaumann und Plastikhelm. Ganz schön sportlich: Lore Dudda und Iris Jansen trafen sich beim Workout, um einander familiäre Probleme zu schildern. Bei einer Partie Schach wurde Silvia Kofferath von Ellen Gerighausen zur Weißglut getrieben, weil sie keine Ahnung hatte von dem Gesellschaftsspiel, stellte sie unmögliche Vergleiche an zwischen den Figuren auf dem Spielbrett und Leuten aus der Nachbarschaft. Dass Tanzen mit drei Beinen möglich, wenn auch nicht einfach ist, bewiesen Ellen Gerighausen, Silvia Kofferath, Dore Pfeil, Lore Dudda sowie Iris Jansen. Mit Hockeyschlägern hatte sich das muntere Quintett dafür ausgerüstet.

Und auch Klaus & Klaus machten Station. Elke Jurasch und Liane Diggens hatten sich als Duo aus dem hohen Norden verkleidet, stimmten den großen Hit "An der Nordseeküste" an. Beim Arzt (gespielt von Silvia Kofferath) trafen sich Trude Schemion, Susan Vaina und Ruth Vienen, um sämtliche Erkrankungen inklusive Sprachfehler und Schwangerschaft auf Patientin Anja Linden zu übertragen. Nach dem Schwarzlichttheater zogen die Gastgeberinnen noch einmal alle Register beim großen Finale mit 70er-Jahre-Show. Roy Black & Anita verkündeten "Schön ist es, auf der Welt zu sein", Wencke Myhre besang ihr "Knallrotes Gummiboot".

(cb)
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