Kinderkrebshilfe IG Ophoven Hoher Erbbetrag für Kinderkrebshilfe

Wassenberg · Freudig überrascht, aber auch vor eine neue Aufgabe gestellt, sah sich die Kinderkrebshilfe IG Ophoven: Eine Wassenberger Geschäftsfrau hat der IG ein großes Erbe hinterlassen, das jetzt in eine Stiftung einfließt.

 Die an der Stiftugsgründung Beteiligten der IG Ophoven, der Kreissparkasse Heinsberg (Thomas Giessing, 2.v.l und Richard Esser, 2.v.r.), Steuerberater Martin Wilms (l.) und Jörg Martin (r.) von der Stiftungsagentur.

Die an der Stiftugsgründung Beteiligten der IG Ophoven, der Kreissparkasse Heinsberg (Thomas Giessing, 2.v.l und Richard Esser, 2.v.r.), Steuerberater Martin Wilms (l.) und Jörg Martin (r.) von der Stiftungsagentur.

Foto: Laaser, Jürgen (jl)

2017 ist die Interessengemeinschaft (IG) „Hilfe für krebskranke Kinder“ Ophoven Erbin einer Geschäftsfrau aus Wassenberg geworden. „Die Summe, ein höherer sechsstelliger Betrag, hat uns sehr überrascht, aber natürlich auch gefreut“, sagte IG-Gründer Wiljo Caron jetzt bei einem Informationsgespräch in den Räumen des Kreissparkasse in Heinsberg. Die Höhe des Vermögens habe nahegelegt, eine Stiftung zu gründen. Caron: „Es war der spontane und einstimmige Wunsch der IG. Denn wir sind mit den Jahren nur noch ein kleiner Kreis der Aktiven geworden, und eine Stiftung sichert über Jahre hinaus, das die Hilfe weitergehen kann.“

Doch die juristischen und „finanzpolitischen“ Hürden einer Stiftungsgründung sind komplex und von Laien allein nicht zu bewältigen. So nahm die IG, unterstützt von ihrem Steuerberater Martin Wilms, Kontakt zur Kreissparkasse (KSK) Heinsberg auf, wo sie in Richard Esser einen kompetenten, auf die Materie spezialisierten Stiftungsberater fand. Er half den Stiftungsgründern – neben Caron sind das die IG-Mitglieder Werner von Helden, Horst Hoffmann, Hans-Paul Franke und Uwe Heldens – beim Herausarbeiten der Stiftungsziele.

Und er holte die Deutsche Stiftungsagentur (mit Sitz in Neuss) als Kooperationspartner der Kreissparkasse mit ins Boot, für die Geschäftsführer Jörg Martin zum Pressegespräch gekommen war. Die Agentur, die gleichsam auf Dauer Verwalter der Stiftung bleibt, regelte die aufsichtsrechtlichen und steuerlichen Stiftungserfordernisse und erstellte die Stiftungssatzung. Die KSK übt eine Kontrollfunktion aus und bekommt alljährlich den Jahresabschluss der Stiftung von der Agentur vorgelegt.

Jörg Martin, aber auch KSK-Vorstandsvorsitzender Thomas Giessing warben bei der Vorstellung der Stiftung um Zustiftungen. Attraktiv gerade für Erblasser, die sichern wollen, dass ihr Vermögen dem sozialen Zweck in der Heimatregion zugute kommt. Es fallen dabei keine Erbschaftssteuern an. Größere Spenden (über 200 Euro), auf Wunsch auch kleinere, können künftig der Stiftung zufließen, die ebenfalls Spendenquittungen ausstellen kann, wie Wiljo Caron betonte.

An den Einsatzfeldern der IG werde die Stiftungsgründung nichts ändern, bekräftige Wiljo Caron. „Wir führen unsere Arbeit unverändert weiter und bleiben Ansprechpartner für Familien mit krebskranken Kindern in der Region, die Unterstützung brauchen.“

Die IG, die Caron als Vater eines krebskranken Kindes vor nun 31 Jahren initiierte, sieht sich bis heute als Partner des Fördervereins der Aachener Kinderkrebsstation (Uni-Klinik), in der die meisten betroffenen Kinder aus der Region behandelt werden. Auch fördert die IG, die selbst kein eingetragener Verein ist, seit Jahren die Reha-Klinik in Sylt, in der Kinder mit ihren Eltern und Geschwistern willkommen sind. Die IG-Aktiven sehen diesen familienorientierten Ansatz als beispielhaft an.

Und dann sind da noch die vielen kleinen und größeren Direkthilfen, die den Alltag der betroffenen Familien in der Region erleichtern, wie Wiljo Caron beschreibt. Dazu zählt auch die Unterstützung der Kölner Aktion „Wünsch dir was“, die schwerkranken Kindern Wünsche erfüllt. Selbstverständlich für die IG ist es auch, Typisierungsaktionen zugunsten krebskranker Kinder in der Region mit je 1000 Euro zu unterstützen.

Im Wassenberger Raum muss die IG Ophoven eigentlich keinem mehr vorgestellt werden, denn sie ist nicht nur als Spendensammler unterwegs, sondern stets auch mit Aktionen auf Ortsfesten oder dem Wassenberger Weihnachtsmarkt präsent. Legendär, aber leider aufgrund des Rückgangs der Aktivenzahl nicht mehr zu stemmen, waren die Ophovener Adventsmärkte der Kinderkrebshilfe, die 2012 zum Bedauern vieler Bürger nach 25 Jahren zu Ende gingen. Stolze 5.091.155 Euro an Spenden hat die IG Ophoven seit ihrer Gründung 1988 zusammengebracht, im vergangenen Jahr waren es 172.028 Euro.

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