Kolumne Kompromiss in Maaßen

Erkelenzer Land · In dieser Woche befasst sich Hastenraths Will mit der Personalie Hans-Georg Maaßen.

 Hastenraths Will erklärt die Welt.

Hastenraths Will erklärt die Welt.

Foto: Macharski

Na also! Die GroKo ist ja doch kompromissfähig. Der „Fall Maaßen“ ist vom Tisch und alle sind zufrieden. Am Ende ging es sogar schnell, weil Horst Seehofer die Personalie unbedingt noch vor dem Oktoberfest vom Tisch haben wollte. Die drei Parteichefs einigten sich dadrauf, dass es noch genug andere innenpolitische Themas gibt, mit die man eine schlimme Regierungskrise heraufbeschwören kann. Hans-Georg Maaßen wechselt jetzt ins Innenministerium und wird Sonderberater für Verschwörungstheorien. Eine gute Lösung, abgesehen von der kleine Wermutstropfen, dass ein neu aus der Boden gestampfter Job zu die gleichen Bezüge den Steuerzahler wesentlich teurer zu stehen kommt, als das bei eine Gehaltserhöhung der Fall gewesen wäre. Zumal dem seine Beförderung in die nächsten Jahre turnusmäßig sowieso erfolgt, und zwar sobald keiner mehr danach frägt. Aber Horst Seehofer wollte nun mal nicht auf die besonderen Fähigkeiten von sein bester Beamter verzichten. Maaßen ist nämlich nicht nur Experte im Bewerten von Hetzjagden, sondern, wie wir seit der NSU-Prozess wissen, auch im Aktenschreddern. Kleinere dienstliche Verfehlungen sind für Horst Seehofer vertretbar, schließlich hat sein Lieblings-Verfassungsschützer ihm mittlerweile ein Attest vom Augenarzt vorgelegt, aus dem eindeutig hervorgeht, dass er auf dem rechten Auge nicht blind ist. Dadrüber hinaus beruft Seehofer sich bei seine Entlassungsverweigerung auf die „Fürsorgepflicht“ gegenüber seine Mitarbeiter – die er allerdings nicht jedem zukommen lässt. Die ehemalige BAMF-Leiterin Jutta Cordt hatte er seinerzeit noch entlassen, ohne mit die Wimper zu zucken – obwohl der dafür herangezogene Skandal am Ende gar keiner war. Wir sollten dennoch alle heilfroh sein, dass für Hans-Georg Maaßen gerade noch rechtzeitig eine Verwendung gefunden wurde. Wer weiß, was uns sonst noch gedroht hätte – am 14. Oktober um 18 Uhr wird schließlich der Innenminister-Posten frei.

Euer Hastenraths Will

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