Verunsicherte Wassenberger Klimaschützer färben Rur grün

Wassenberg · Der Wasserverband Eifel-Rur äußerte sich empört über die Aktion von „Extinction Rebellion“. Die Klimaschützer hatten den Farbstoff Uranin in die Rur geleitet. Giftige Auswirkungen seien wahrscheinlich nicht zu erwarten.

 Die „grüne Rur“ beunruhigte die Menschen im Raum Wassenberg und bis in die Niederlande.

Die „grüne Rur“ beunruhigte die Menschen im Raum Wassenberg und bis in die Niederlande.

Foto: Philipp Adler

Grüne Farbe in der Rur als sichtbares Zeichen gegen die Sümpfung des Braunkohlentagebaus: Die Klimaschutz-Bewegung „Extinction Rebellion“ (Aufstand gegen das Aussterben) verbucht ihre Aktion von Fronleichnam unter „ziviler Ungehorsam“, der Wasserverband Eifel-Rur allerdings verurteilt diese unnötige Einleitung des Farbstoffs in die Rur, die sich in seiner Unterhaltung befindet.

Eine große Menge des leuchtend grünen Farbstoffs Uranin gelangte bei Jülich-Altenburg in die Rur. Das hat zwar laut Wasserverband aller Wahrscheinlichkeit nach keine giftigen Auswirkungen auf das Ökosystem, „führte jedoch zur Beunruhigung der Bevölkerung bis hinab in die Niederlande, wo die Rur in die Maas mündet und damit Teil der Rohwasserentnahme für die Trinkwasseraufbereitung ist“.

„Uranin ist ein Farbstoff, der nur dann eingesetzt wird, wenn der Verlauf von Wasser verfolgt werden soll, zum Beispiel bei vermuteten Undichtigkeiten“, erläuterte Pressesprecher Marcus Seiler. An der Einleitungsstelle sei wegen sehr hoher Konzentration, noch weitgehend unverdünnt, eine Schädigung nicht auszuschließen. Außerdem werde stellenweise durch die Landwirtschaft Brauchwasser aus der Rur entnommen. Unterhalb der Mündung in die Maas diene das vereinte Wasser beider Flüsse als Rohwasser für die Trinkwassergewinnung. „Die Grünfärbung der Rur führte hier zu entsprechender Besorgnis“, so Seiler.

Der Verbandssprecher betonte weiter: „Das Recht zur freien Meinungsäußerung und unterstützenden Aktionen ist ein hohes Gut, dennoch sollten bestimmte Regeln eingehalten werden: Dazu gehört auch, dass keine Flüssigkeiten oder Farbstoffe ins Oberflächengewässer eingeleitet werden, die dort nicht hineingehören und zu erhöhtem Beprobungsaufwand sowie Verunsicherungen der Bevölkerung führen. Der Wasserverband bittet deshalb eindringlich, auf vergleichbare Aktionen zu verzichten.“

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