Ratsfraktion stellt Antrag Grüne wollen kommunale Wärmeplanung für Wassenberg

Wassenberg · Neben der Energiewende und der Mobilitätswende ist die Wärmewende einer der zentralen Punkte für die gesetzlich vorgeschriebene Erreichung der Klimaneutralität bis spätestens 2045. Die Grüne Fraktion im Wassenberger Rat hat nun einen Antrag zur kommunalen Wärmeplanung gestellt.

 Die Lüftungsanlage einer Wärmepumpe steht vor einem Wohnhaus.

Die Lüftungsanlage einer Wärmepumpe steht vor einem Wohnhaus.

Foto: dpa/Silas Stein

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz verweist darauf, dass die Wärme- und Kälteversorgung rund die Hälfte des gesamten deutschen Energieverbrauchs ausmacht. Entsprechend groß sei das Einsparpotenzial. Dieses solle durch einen solchen Wärmeplan ermittelt werden, erklärt Thomas Lang, Fraktionsvorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen.

Mithilfe der Wärmeplanung wird der zu erwartende Wärmebedarf der gesamten Kommune ermittelt, egal ob öffentlichen Liegenschaften, Unternehmen oder private Haushalte und mit einer auf erneuerbaren Quellen beruhenden Wärmeversorgungsinfrastruktur abgestimmt. Das schafft Planungs- und Investitionssicherheit für alle Akteurinnen und Akteure. Dabei können Gewerbetreibende und produzierende Unternehmen wichtige Lieferanten von Abwärme für Wärmenetzen sein. Sie sind aber auch große Wärmeverbraucher – insbesondere von Prozesswärme. Bürgerinnen und Bürger hingegen müssen transparent informiert werden, um eine größtmögliche Akzeptanz der durchzuführenden Maßnahmen zu erreichen und motiviert werden, ihre eigenen Gebäude umzurüsten. In der Regel ist nicht auf Anhieb klar, welcher Wärme- oder Kälteerzeuger die beste Alternative für sie ist.

In Baden-Württemberg ist die kommunale Wärmeplanung bereits gesetzlich vorgeschrieben. Im Koalitionsvertrag der neuen NRW-Landesregierung wird die Notwendigkeit auf dem Weg zu einer klimaneutralen Wärmeversorgung hervorgehoben. In Jahr 2023 sollen die rechtlichen Voraussetzungen für die kommunale Wärmeplanung in Nordrhein-Westfalen geschaffen werden, sodass danach das Gesetz in Kraft treten kann. Somit wird dies auch für Kommunen und Städte in Nordrhein-Westfalen verpflichtend. Die Stadt Wassenberg erhält, als Antragstellerin aus den Braunkohlerevieren nach der Kommunalrichtlinie, eine hundertprozentige Förderung für einen kommunalen Wärmeplan. Von der Förderung sollen fachkundige externe Dienstleister finanziert werden, die den Wärmebedarf einer Kommune ermitteln und somit im Rahmen einer Bestands- und Potenzialanalyse Planungs- und Investitionssicherheit schaffen. Dass das Erstellen eines solchen Wärmeplans ein erster und wichtiger Schritt bei der Einsparung von Energie und somit auch in der Energiewende sei, steht für die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen fest.

(RP)
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