Fotoausstellung im Bergfried Wassenberg Fokus liegt auf besonderer Form

Wassenberg · Die Fotoausstellung „Creative Formen Welten“ ist zurzeit im Wassenberger Bergfried zu sehen. Die Fotokünstler wurden auf der Suche nach Außergewöhnlichem in verschiedenen Lebensbereichen fündig.

Vereinsvorsitzender Manfred Heiderich (l.) kam bei der Vernissage im Wassenberger Bergfried mit Besuchern über die Werke ins Gespräch.

Vereinsvorsitzender Manfred Heiderich (l.) kam bei der Vernissage im Wassenberger Bergfried mit Besuchern über die Werke ins Gespräch.

Foto: Nicole Peters

Mal ist es das Motiv selbst, das durch seine interessante Form fasziniert. Mal ist es die Zusammenstellung vieler Bestandteile, die eine kreative Gesamtform ergibt, oder es kreiert nur der Bildausschnitt einen visuellen Eindruck, der besonders ist. In der Fotoausstellung „Creative Formen Welten“ nutzten die 15 teilnehmenden Fotokünstler des Vereins „Creativ-Foto Wassenberg“ ebenso Perspektive, Farbwahl oder spezielle Aufnahmetechniken, um beeindruckende Momente und Ansichten festzuhalten und durch deren Ästhetik den Betrachter zu fesseln und zu erfreuen.

Für Bürgermeister Manfred Winkens stellte die Ausstellung einen weiteren Beweis dafür dar, dass sich der Bergfried als Ort für Ausstellungen und Konzerte durchaus bewährt. Viele Besucher kämen auch wieder, um sich Exponate in Ruhe anzusehen. Der Ausstellungsort sei ein „Gewinn für die Stadt“, die sich als „Kulturstadt“ präsentieren möchte. Der Verein „Creativ-Foto Wassenberg“, der sich im Ort gründete und dessen insgesamt 17 Mitglieder aus dem Kreis Heinsberg sowie aus den Niederlanden stammen, stellte erstmalig im schön restaurierten Bergfried aus. Der Verein wurde 2003 gegründet. Er trifft sich 14-tägig in der Betty-Reis-Gesamt­schule zum gedanklichen Austausch und bearbeitet über das Jahr verteilt sechs fotografische Themen. Workshops und Exkursionen runden die Aktivitäten ab. Das Ausstellungsthema sei vom Vereinsnamen abgeleitet, erläuterte Vorsitzender Manfred Heiderich den Gästen. „Eine Vielfalt von Motiven aus der ganzen Welt wird in dieser Ausstellung reduziert auf ihre Formen.“ Die teilnehmenden Mitglieder fanden ihre Fotomotive in fernen Welten oder vor der Haustür sowie in den Bereichen Natur und Technik, menschliche Formen und Dinge des Alltags, Architektur und Mobilität und in der Welt der Arbeit. „Bekannte Gegenstände erscheinen plötzlich in einem anderen Licht, menschliche Körper werden losgelöst zu Silhouetten oder Scherenschnitten, und technische Gebilde und Konstruktionen erzeugen Symmetrien“, beschrieb er einzelne kreative Ergebnisse.

Die vielfältigen Werke in der Größe von 20 mal 30 Zentimetern gibt es auf zwei Etagen zu entdecken. Sie sind aktuell oder in einem Zeitraum von bis zu mehreren Jahren entstanden. So zeugen unten Fotografien in sandfarbenen, natürlichen Farbtönen von einer Afrikareise – die geschwungene Form einer Düne oder verblichene, Elefantenstoßzähnen ähnelnde Holzstämme ziehen hier die Blicke auf sich. Ebenso üben Aufnahmen von gläsernen oder durch Wasserfontänen gebildeten Kugelformen einen besonderen Reiz aus. Und eine nostalgische Wirkung erzielen sowohl Details als auch die chromblitzenden Fahrzeuge in ihrer ganzen Gestalt. Ein Stockwerk darüber liegt ein Schwerpunkt auf Architektur und Gebäuden. Dort wecken bauliche Besonderheiten wie gewundene Treppenaufgänge, kunstvoll gestaltete Häuserfronten oder in den Himmel ragende Hochhäuser die Neugier. Das Motiv der leicht gewölbten Glasscheibe, auf der farbige, runde Glaselemente kleben, hatte die Gruppe auf einer Exkursion zum Leica Erlebnispark im Wetzlarer Leitz-Park gefunden. Und scheinbar losgelöste Lichtformen waren an Schloss Dyck oder im Brückenkopfpark durch Drehen von Objektiven entstanden.

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