Wassenberg Echtes Heimspiel für den bergischen Jung

Wassenberg · Mehr als 400 Besucher erlebten den kurzweiligen Auftritt von Kabarettist Willibert Pauels im Forum der Betty-Reis-Gesamtschule Wassenberg. Dem "bergischen Jung" gelang der Spagat zwischen Religion und Karneval.

 Mehr als 400 Besucher wollten den "bergischen Jung" Willibert Pauels in Wassenberg erleben. Der Abend sollte ein voller Erfolg werden, schon zu Beginn, nachdem das ganze Forum "Heidewitzka Herr Kapitän" zum Einmarsch gesungen hatte, sagte Pauels: "Klasse, das ist hier ja ein echtes Heimspiel."

Mehr als 400 Besucher wollten den "bergischen Jung" Willibert Pauels in Wassenberg erleben. Der Abend sollte ein voller Erfolg werden, schon zu Beginn, nachdem das ganze Forum "Heidewitzka Herr Kapitän" zum Einmarsch gesungen hatte, sagte Pauels: "Klasse, das ist hier ja ein echtes Heimspiel."

Foto: R. Klapproth

Wie weit darf es als katholischer Diakon auf der Bühne gehen? Wie kann er den Spagat zwischen Religion und Karneval schaffen? "Eine der häufigsten Fragen, die ich nach Auftritten gestellt bekommen habe, war, ob ich denn tatsächlich ein echter Diakon wäre. Das passe doch nicht zusammen", sagt Willibert Pauels, alias "Ne bergische Jung" während seiner Show im Form der Betty-Reis-Gesamtschule Wassenberg.

Mehr als 400 Besucher wollten den Humoristen aus Wipperfürth sehen, der bereits seit 1996 auch aus Fernsehauftritten vornehmlich im Kölner Karneval bekannt ist. Und Pauels bekommt diese Gratwanderung für den Geschmack der meisten Menschen hin, wenngleich er als Bergischer Jung in der Tat manchmal kein Blatt vor den Mund nimmt: "Der frühere Kardinal Joachim Meisner brauchte auf Reisen immer ein Doppelbett - damit er sich auch da querlegen konnte". Er fügte jedoch hinzu, dass er ein gutes Verhältnis zu Meisner hatte.

Der Abend in Wassenberg sollte ein voller Erfolg werden, schon zu Beginn, nachdem das ganze Forum "Heidewitzka Herr Kapitän" zum Einmarsch gesungen hatte, bemerkte Pauels: "Klasse, das ist hier ja ein echtes Heimspiel." Womit er schon den Bogen zu einem seiner Lieblingsthemen gespannt hatte: "Der Rheinländer und der Westfale, zwei Mentalitäten."

So sei es gerade beim Karneval im Rheinland völlig normal, über Tische und Bänke springen: "In Westfalen wird das stationär behandelt". Pauels, der im Jahre 1993 zum katholischen Diakon geweiht wurde und 17 Jahre hauptamtlich tätig war, fand aber auch stets ernstere Zwischentöne, die er dann wieder schnell in Humor verpackte. So könne der Moslem im Gegensatz zum Christen vielleicht gleichzeitig vier Frauen heiraten, aber: "Dann hat der doch vier Schwiegermütter....".

Immer wieder schaffte es der "Bergische Jung" in der "Großsauna Wassenberg" das Publikum zu begeistern, wie auch als er den Unterschied zwischen einem Diakon und einem katholischen Pfarrer erklärte: "Ok, ich darf keine Messen lesen oder die Beichte abnehmen. Aber ich darf andere Sachen machen, die Pfarrer nicht dürfen", merkte er augenzwinkernd an.

Oder als er den kleinen Jungen beschrieb, der beim ersten Anblick seiner unbekleideten Mutter fragte: "Mama, ist das da unten mein Gehirn? Antwort: Noch nitt min Jong, noch nitt". Immer wieder traf Pauels den humoristischen Nerv der Besucher, denen er mit seinen Anekdoten und witzigen Erzählungen einen kurzweiligen Abend bescherte. Dabei glitt er nie zu sehr ins Platte oder Ordinäre ab - ganz der Diakon eben.

(mom)
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