Bürgermeister Manfred Winkens „Dach für Roßtorplatz ist möglich“

Wassenberg · Redaktionsgespräch mit Bürgermeister Manfred Winkens zu aktuellen Wassenberger Themen. Burgumbau geht voran, Zukunftspläne für Ophoven und Myhl.

 Der Roßtorplatz ist das beliebte Zentrum Wassenbergs für Veranstaltungen, hier der Kindertrödelmarkt. Jetzt wird über eine zeitweise Überdachung diskutiert.

Der Roßtorplatz ist das beliebte Zentrum Wassenbergs für Veranstaltungen, hier der Kindertrödelmarkt. Jetzt wird über eine zeitweise Überdachung diskutiert.

Foto: Stadt Wassenberg

Die Diskussion über ein Dach für den Roßtorplatz, das bei Bedarf Wassenbergs gute Stube auch für Veranstaltungen bei schlechtem Wetter attraktiv machen soll, ist angestoßen. Der Stadtrat hat kürzlich grünes Licht gegeben für die Einleitung eines vereinfachten Änderungsverfahrens des Bebauungsplans „Stadtzentrum“, damit Möglichkeiten für eine Überdachung geprüft werden können. „Ich bin davon überzeugt, dass eine große Markise möglich ist und auch finanzierbar wäre“, sagte Winkens jetzt im Sommerinterview. Mit einem namhaften Stuttgarter Architekten habe er einen Fachmann konsultiert, dessen Konzept ihm zusagte. „Aber das alles ist natürlich noch ein schwieriger Weg“, räumt Winkens ein.

Bei vielen Bürgern herrscht Skepsis, vor allem Anwohner des Platzes können sich Umsetzung und Wirkung eines Daches (noch) nicht vorstellen und sind verunsichert. Der Bürgermeister will auf jeden Fall die Anwohner im Planverfahren mit ins Boot holen und verspricht anschauliche Modelle in 3D-Version. Es würden keine vollendeten Tatsachen geschaffen. Zeitdruck sieht Winkens bei diesem Projekt ebenfalls nicht. Der Kreis habe der Stadt jedoch zum Weg über das Planungsverfahren geraten, das einige Ratsmitglieder bekanntlich erst als weiteren Schritt nach einer Grundsatzdiskussion für oder gegen das Vorhaben für sinnvoll hielten.

Und wie geht es voran mit der Burg, von deren Umbau außen eher wenig zu erkennen ist. „Der Eindruck täuscht“, sagt Winkens, der in regelmäßigem Kontakt mit dem neuen Inhaber Willemsem ist. Gerade habe es einen Ortstermin mit der Denkmalbehörde gegeben. „80 Prozent der Hotelzimmer sind renoviert, Drinnen tut sich viel“, sagt Winkens. Grund, warum der Inhaber noch sehr zurückhaltend ist mit Informationen für die Öffentlichkeit seien die laufenden Verhandlungen mit interessierten Pächtern für Hotel und Restaurant, die wohl getrennt von einander geführt werden sollen – so viel verrät Winkens. Angedacht sei, dass Tagungen ein Schwerpunkt des künftigen Hotelbetriebs werden und der Bergfried ins Nutzungskonzept mit einbezogen werden soll.

Parallel zur Burgrenovierung wird die Stadt den kürzlich erworbenen Garagenbereich an der Burgauffahrt umgestalten, neue Parkplätze dort sollen möglichst landschaftsfreundlich integriert werden, zugleich wird die Verbindung zum Synagogenplatz neu gestaltet.

Die Planung für den verkehrsberuhigten Ausbau der unteren Graf-Gerhard-Straße steht bekanntlich, der Förderantrag sei gestellt, sagte Winkens, ein Bescheid liege noch nicht vor. Dennoch geht die Stadt davon aus, im nächsten Jahr die Maßnahme umsetzen zu können.

Offen ist laut Winkens noch das Konzept für den bereits gärtnerisch gestalteten Durchgang zwischen der oberen Graf-Gerhard-Straße, am sog. gotischen Haus, und dem Patersgraben, den eine engagierte Gruppe aus kunstbeflissenen Wassenbergern gerne als kleinen Skulpturenpark gestaltet sehen möchte und dazu in enger Diskussion mit der Stadtverwaltung steht, was Winkens begrüßt. Pflasterungen für Plastiken sind bereits vorhanden. „Es laufen Gespräche“, sagt Winkens. Diskutiert werde, ob das Areal mit Arbeiten heimischer Künstler oder Leihgaben überregional bekannter Bildhauer bestückt werden soll.

Mit einem ersten Workshop für die Einwohner wurde gerade ein Dorfentwicklungsprojekt für Ophoven angestoßen. Wie berichtet, wurden etliche Bürgervorschläge zusammengetragen, aus denen das Aachener Planungsbrüo MWM in den nächsten Wochen, so Winkens, konkrete Planungsvorschläge entwickeln wird. Wie die Ophovener Mehrzweckhalle umgestaltet werden und das alte Schulgebäude an der Bleek künftig gemeinschaftlich genutzt oder durch einen Neubau ersetzt werden kann, zentrale Anliegen vieler Bürger, werden die Planer in den Blick nehmen.

Bürgermeister Winkens kündigt die Fortsetzung der Dorfentwicklungsplanung mit einem Konzept für Myhl an, vor allem vor dem Hintergrund des über die zukünftige Bundesstraße 221-Umgehung abfließenden Verkehrs und der Aufgabe der heutigen Straße durch die Myhler Schweiz.

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