Wassenberg Bunte Kunstwelt rund um die Burg

Wassenberg · Der 15. Kunst- und Kulturtag in Wassenberg bot Interessierten gestern wieder ein breites Kaleidoskop der Kunststile vom traditionellen Tafelbild bis hin zu Installation und Objektkunst. Auch Autorenlesungen und Musik gehörten dazu.

 Neben Malerei und Skulptur in vielfältigen Facetten gehörten auch wieder originelle Installationen zu den in den Burganlagen gezeigten Werken: hier Bina Placzek-Theisen in ihrer Pusteblumen-Installation.

Neben Malerei und Skulptur in vielfältigen Facetten gehörten auch wieder originelle Installationen zu den in den Burganlagen gezeigten Werken: hier Bina Placzek-Theisen in ihrer Pusteblumen-Installation.

Foto: Jürgen Laaser

Der Kunst- und Kulturtag ist ein wesentlicher Bestandteil der Kombination Kunst und Kultur, Genuss und Event, mit dem Wassenberg seine Attraktivität steigern und Besucher anlocken will. Das Vorhaben gelingt, wie der 15. Kunst- und Kulturtag gestern rund um den Burgberg, verbunden mit einigen Aktionen in der Innenstadt, bewies. Die Zufriedenheit war groß am Abend, als die Künstler ihre Werke wieder einpackten, die Besucher nach Hause strebten und die Organisatoren ihr Fazit zogen.

Rund 90 Künstler beteiligten sich an diesem Kulturtag, wie Moderator Markus Peggen bei der Eröffnung auf der Bühne am Heckentheater sagte. Den Ausstellenden dankte Bürgermeister Manfred Winkens ebenso wie Gabi Jansen, die Organisatorin in der Stadtverwaltung, und Alexandra Schütz vom Kreativkreis Wassenberg. Der war es gewesen, der vor rund 17 Jahren die Idee zu diesem Tag ganz im Zeichen der Kunst und Kultur hatte. "Wir wollten Künstlern in Wassenberg ein Forum geben", erläuterte Rita Gehlen-Marx, die zusammen mit der inzwischen verstorbenen Maria Brosch damals bei der Verwaltung vorsprach. Zunächst fand die Aktion auf dem Roßtorplatz statt, später wegen der steigenden Teilnehmerzahl am Burgberg. "Der Kunst-und Kulturtag gehört als ein herausragendes Ereignis zur Stadt Wassenberg", sagte der Bürgermeister. "Der Tag hat sich bewährt und ist wahrlich keine Eintagsfliege", ergänzte Alexandra Schütz. Die Veranstaltung sei eine hervorragende Gelegenheit, die breite künstlerische Palette bildender Künstler vorzustellen, sagte Willy Arlt nicht nur im Namen der von ihm präsentierten Internetplattform Kunstlabor.

Bei der Auswahl der Künstler hat Gabi Jansen die Qual der Wahl. "Viele Gruppierungen kommen immer wieder. Einzelkünstler melden sich nach einem Aufruf oder haben durch Mund-zu-Mund-Propaganda von uns gehört." Bewährtes paart sich mit Neuem - so gibt es auch in diesem Jahr etwas Neues, beispielsweise eine Führung von Therese Wasch zu Kunststätten, an denen sie Künstler befragte. Ebenfalls zum ersten Mal dabei ist die Künstlergruppe Canthe, die zwei Etagen im Bergfried belegt. Die dritte Etage war gestern der Bücherkiste vorbehalten, die, wie es Ulla Kurzweg in ihrer Begrüßung launisch ausdrückte, einem "elitären Kreis interessierter Literaturfreunde" einige Autoren aus dem VHS-Schreibseminar näherbrachte.

Ob Gemälde, Zeichnungen, Fotografie, Skulpturen, Basteleien - der Besucher konnte sich sattsehen rund um den Burgberg; und er konnte bei einer Verschnaufpause am Heckentheater der Musik von "El Cambio" lauschen, eher er sich auf den Weg in die Stadt machte. Dort lockten Ausstellungen in der Galerie Noack und im Leo-Küppers-Haus. Irene Heinen zeigte ihre Kunst im Foyer des Alten Rathauses, und Georg Kohlen hatte zum ersten Mal sein Atelier am Roßtorplatz geöffnet. Er ist der erste Künstler, der in Wassenberg eine leerstehende Immobilie zum Atelier umfunktionierte. Andere sollen folgen. Dies ist jedenfalls das Ziel von Gabi Jansen, die gerne Verbindungen zwischen Künstlern und Hauseigentümern herstellt. Auf dass im nächsten Jahr noch mehr Künstler beim Kunst- und Kulturtag mitmachen ...

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort