Gesamtschüler besuchen Seniorenzentrum Wassenberg Schüler zu Gast im Seniorenzentrum

Wassenberg · Jugendliche der Klasse 8.5 der Betty-Reis-Gesamtschule besuchten das Seniorenzentrum SZB der Heinrichs Gruppe.

Beim Gegenbesuch stellten die Schüler einigen interessierten Senioren (vorne) ihren heutigen Schulalltag vor.

Beim Gegenbesuch stellten die Schüler einigen interessierten Senioren (vorne) ihren heutigen Schulalltag vor.

Foto: Heike Palms

Die Klasse 8.5 der Betty-Reis-Gesamtschule mit Klassenlehrerin Heike Palms hatte schon im Vorfeld zahlreiche Fragen zu den Bereichen „Leben in einem Seniorenzentrum“ und „Ausbildungsmöglichkeiten im Bereich der Alten- und Heilerziehungspflege“ gesammelt, so dass direkt ein reger Austausch zwischen den Expertinnen des sozialtherapeutischen Dienstes um Nadine Niessen und den Schülerinnen und Schülern entstand. Zum einen wurden die Voraussetzungen und das Tätigkeitsfeld der verschiedenen Berufe im Bereich der Alten- und Heilerziehungspflege anschaulich erläutert, zum anderen erfuhren die Schülerinnen und Schüler, was das Krankheitsbild „Demenz“ ausmacht und was im Umgang mit dementen Menschen zu beachten ist.

 Das Besondere des SZB Wassenberg ist, dass es 2017 speziell für Menschen mit demenzieller und gerontopsychiatrischer Erkrankung erbaut wurde. Was dies im Besonderen heißt, davon zeigten sich die Schüler und Schülerinnen beim Rundgang durch das Haus besonders beeindruckt: Das Bau- und Architekturkonzept des Flurbereichs entspricht der Form einer liegenden Acht, so dass es scheint, als würde man endlos hier umher wandern können. Breite, helle Flure ermöglichen den Bewohnern Rückzugsräume, aber auch Wanderungsmöglichkeiten, um der sogenannten Hinlauftendenz gerecht zu werden.

Ebenso können die Bewohner einen großen Außenbereich und den Gemeinschaftsraum nutzen. Somit entsteht insgesamt ein geschützter Bereich, der den Menschen die notwendige Sicherheit, aber auch Bewegungsfreiheit bietet. Das SBZ Wassenberg bietet Platz für 52 Bewohner in Einzelzimmern.

Eine Woche später fand der Gegenbesuch statt, denn nun wollten die Schüler den Bewohnern zeigen, wie Schule heute funktioniert. In kleinen Expertenteams erklärten sie an verschiedenen Stationen das Besondere der Schule: Wer war Betty-Reis, und welche Bedeutung hat der Gedenkstein? Was ist ein Selbstlernzentrum? Wie funktioniert die Mensa? Wie können so viele Schülerinnen und Schüler an so einer Schule zusammen lernen? Dabei war es für die Schülerinnen und Schüler interessant von den Bewohnern zu erfahren, wie sie früher gelernt haben, und zu hören, dass sich so manche Spiele, etwa Seilchenspringen oder Diabolo nicht geändert haben. Andere Dinge, wie die vielen Computer und die besonderen Fachräume für Kunst, Chemie, hingegen waren für die Besucher völlig neu.

Stolz präsentierten die Schülerinnen und Schüler zum Abschluss ihren eigenen Klassenraum, und es zeigte sich, dass nicht nur die älteren Menschen Farben und Bilder brauchen, damit sie sich besser orientieren und erinnern können. Zum Abschluss sagte eine Bewohnerin: „Ja, da würde ich doch auch nochmals gerne zur Schule gehen!“

 Der herzliche Kontakt zwischen Schülern und Bewohnern und der interessante Austausch über die verschiedenen Lebensbereiche haben beide Seiten darin bestärkt, die Kooperation weiter auszubauen und über noch weitere Möglichkeiten der Zusammenarbeit nachzudenken.

(RP)
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