Wassenberg Baubeginn der B221n ist nun in Sicht

Wassenberg · Die Frist, in der gegen die Planung für die Umgehung Wassenberg der Bundesstraße 221 geklagt werden konnte, ist beendet. Bislang liegen dem Oberverwaltungsgericht keine Klagen vor. Erster Spatenstich könnte im Herbst sein.

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Foto: afp, ARINDAM DEY

Gute Nachrichten für Wassenberg: Mitte vergangener Woche, exakt Donnerstagnacht, endete nach der Offenlegung der Pläne die Frist für Klagen gegen die Umgehung Wassenberg der Bundesstraße 221. "Bislang sind uns keine Klagen gegen die Planung bekannt", sagte am Dienstag auf RP-Anfrage Wilhelm Höfener vom Landesbetrieb Straßen NRW (Niederlassung Mönchengladbach). Damit bestehe nun Baurecht für die Umgehung, das bedeutet grünes Licht für den Start der Bauarbeiten, mit dem Höfener für Herbst dieses Jahres rechnet — zunächst werden die Brückenbauwerke errichtet.

Eine kleine Hintertüre freilich ließ Höfener — aus Erfahrung klug — noch offen für den Fall, dass auf dem langen Behördenweg Unterlagen verspätet beim Oberverwaltungsgericht in Münster, das für derartige Klagen zuständig ist, eintrudeln. Er hält dies aber für wenig wahrscheinlich.

Am Rande des Schulausschusses äußerte sich Bürgermeister Manfred Winkens erleichtert über die Entwicklung. Seit rund 40 Jahren ist die B 221-Umgehung Dauerbrenner der Stadt in Sachen Verkehr. Stoßstange an Stoßstange schieben sich seit Jahren die Autos auf der Bundesstraße durch die Wassenberger Innenstadt. Diverse Planänderungen aber sorgten immer wieder für Verzögerungen. "Nun werde ich hoffentlich doch noch in meiner Amtszeit als Bürgermeister die neue Straße befahren können", sagte Winkens schmunzelnd, er will bei Kommunalwahl im Mai bekanntlich noch einmal kandidieren. Und 2018 könnte nach Höfeners Schätzung die Straße eröffnet werden. Wenn die Gelder rechtzeitig fließen.

Die müssen die Straßenbauer, die sich jetzt an die so genannte Bauausführungsplanung machen, nun beim Geldgeber Bund beantragen. Im Frühjahr finden die jährlichen Abstimmungsgespräche in der "Straßen NRW"-Zentrale in Gelsenkirchen statt, informierte Höfener, parallel dazu werde mit dem Flurbereinigungsverfahren und dem Grunderwerb begonnen.

Bis zuletzt hatten sich Naturschutzverbände eine Klage gegen die Umgehung vorbehalten und lange Zeit ihre Zustimmung zum derzeit aktuellen Abschnitt Wassenberg von der Zusage abhängig gemacht, dass die umstrittene Fortsetzung der B 221n über die Rur um Unterbruch nicht gebaut oder im Verlauf stark verändert wird. Ein großer runder Tisch bei NRW-Verkehrsminister Michael Groscheck im Dezember — die RP berichtete — konnte offenbar die verhärteten Fronten aufweichen. Es gab das Signal der Kommunen, noch einmal über eine Änderung der so genannte "Bürgermeistertrasse" im Rurtal nachzudenken. Dabei bleibt es wohl auch. Wilhelm Höfener sagte gestern, es werde über die Einwände zur Umgehung Unterbruch, die seit der Offenlegung 2010 auf dem Tisch liegen, neu verhandelt — mit dem Ziel einer einvernehmlichen Lösung.

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