Klassisches Konzert im Bergfried Alma Quartett begeistert das Publikum

Wassenberg · Das Alma Quartett spielte im Bergfried nicht nur Werke der Wiener Klassik, sondern auch Stücke der Moderne.

 Das Alma Quartett begeisterte die Besucher im voll besetzten Bergfried.

Das Alma Quartett begeisterte die Besucher im voll besetzten Bergfried.

Foto: Laaser, Jürgen (jl)

„Schön, dass Sie noch alle da sind!“ Nach der Konzertpause im Bergfried begrüßte Jürgen Laaser von der Kunst, Kultur und Heimatpflege gGmbH Wassenberg die rund 50 Zuhörer, die vor der Pause ziemlich moderne Musik vom Streichquartett Alma und den französischen Komponisten Darius Milhaud und Maurice Ravel erlebt hatten. Am Ende gab es für die vier Musiker, die hauptberuflich den Niederrheinischen Sinfonikern und den Dortmunder Philharmonikern angehören, vier „Vorhänge“ von den Besuchern, die als Zugabe mit einem klassischen Wiener Stück von Josef Haydn belohnt wurden.

Für das Konzert im Bergfried, das zweite klassische in kurzer Zeit, wie Jürgen Laaser in seiner Begrüßung erläuterte, hatte das seit 20 Jahren bestehende Alma Quartett (Alma: Geist, Seele, auch Nahrung) ein spezielles Repertoire zusammengefügt, das nach der Pause mit Claude Debussy einen weiteren Franzosen vorstellte, dessen einziges Streichquartett, in g-moll op. 10, zur Aufführung kam. Ansonsten ist das Quartett eher für die Aufführung von Werken der Wiener Klassik, also der Vor-Moderne, von Haydn und Beethoven bekannt. Derzeit setzen die vier Streichmusiker Fabian Kirchner, 1. Violine, Andreas Greuer, 2. Violine, Martin Börner, Viola, Markus Beul, Violincello, ein ehrgeiziges Projekt um: Die zyklische Gesamtaufführung aller 16 Streichquartette von Ludwig van Beethoven.

Und den übertrumpfen wollte sehr bewusst der erste Komponist des Wassenberger Abends: Darius Milhaud schaffte 18, Alma spielte das Viersatzquartett opus 87, Nr. 7, das jedem Satz eine eigene Ausprägung gibt und deutlich erkennbar der Moderne zuzuordnen ist.

Ein einziges Streichquartett gibt es von Maurice Ravel, das in F-Dur, an dem er mehr als zwei Jahre arbeitete. Es gilt als Beginn seiner individuellen Musiksprache, wurde vom Publikum 1904 überwiegend positiv, von der Fachwelt äußerst unterschiedlich bewertet. Das Spektrum reichte von Ablehnung bis hin zur totalen Begeisterung, die auch Claude Debussy teilte. Ravel, der für seinen „Bolero“ bekannt ist, kombinierte im populär gewordenen Streichquartett verschiedene Stile aus der Rhapsodie und baskischer Tanzrhythmik mit klassischen Elementen.

Auch Claude Debussy schuf lediglich ein Streichquartett, das „nicht enthusiastisch aufgenommen wurde“, wie Martin Börner aus der Geschichte des Stücks berichtete. Den Hörern im Bergfried sagte die Komposition uneingeschränkt zu, wie der anhaltende Beifall erkennen ließ.

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