Abwasserbeseitigung in Wassenberg Konzepte zum Schutz gegen Starkregen gefragt

Wassenberg · Fortschreibung des Abwasserbeseitigungskonzepts. Alle sechs Jahre müssen Kommunen nach dem Landeswassergesetz Bilanz ziehen und der Bezirksregierung Stand und Perspektiven zur kommunalen Abwasserbeseitigung gemäß einer ganzen Reihe gesetzlicher Auflagen vorlegen.

 Kanalbau-Maßnahmen auch in Wassenberg müssen künftig noch stärker als bislang Starkregenereignisse mit berücksichtigen.

Kanalbau-Maßnahmen auch in Wassenberg müssen künftig noch stärker als bislang Starkregenereignisse mit berücksichtigen.

Foto: Verena Bretz

Eine insgesamt zufriedenstellende Bilanz zum aktuellen Stand der Abwasserbeseitigung in der Stadt Wassenberg zog Heribert Nacken von der gleichnamigen Aachener Ingenieurgesellschaft, der die siebte Fortschreibung des Abwasserbeseitigungskonzeptes für die Stadt in der jüngsten Sitzung des Stadtrates vorstellte.

Alle sechs Jahre müssen Kommunen nach dem Landeswassergesetz Bilanz ziehen und der Bezirksregierung Stand und Perspektiven zur kommunalen Abwasserbeseitigung gemäß einer ganzen Reihe gesetzlicher Auflagen vorlegen. Dabei muss sich die Stadt auch mit dem etwa für größere Regenrückhaltemaßnahmen – wie dem im vergangenen Jahr fertiggestellten Becken eingangs des Judenbruchs an Haus Holland – zuständigen Wasserverband Eifel-Rur abstimmen.

Was die Sanierung schadhafter Känale und die Regenwasserbehandlung im Trennsystem betrifft, bescheinigte Nacken der Stadt eine gute Arbeitsbilanz. Von rund 20 im aktuellen Abwasserbeseitigungskonzept aufgelisteten Kanalsanierungsprojekten seien 14 fertiggestellt, fünf noch in Bau, zwei verschoben. Unter der Rubrik „Starke Mängel“ sei derzeit nichts aufzulisten, informierte Nacken.

 Im Blick hat die Stadt weiter die Kanäle aus den 1960er und 1970er Jahren mit mittleren und leichten Mängeln, die die Stadt schrittweise saniert. Die turnusgemäße Untersuchung des Kanalsystems per Kamera habe „keine kurzfristig drängenden Schäden“ aufgezeigt, berichtete Nacken.

Auf die zunehmende Herausforderung der Städte, auf Starkregen mit angemessenen Rückhaltemaßnahmen zu reagieren, müsse sich jedoch auch Wassenberg noch mehr als bislang einstellen, gab Nacken den Politikern mit auf den Weg. Neben den schon geltenden Versickerungsauflagen fürs Abwasser bei Bebauungsplänen werde für das Land die so genannte „Klimafolgeanpassung“ bei städtischen Planungen immer wichtiger. Auch Wassenberg könnte bei Überlegungen, wie etwa im Bereich der Straßenräume bessere Rückhaltemöglichkeiten für Fälle von Starkregen geschaffen werden können, aktiver sein, sagte Nacken. Er riet der Stadt zu Gefährdungsanalysen, die in ein „Starkregenkonzept“ münden sollten. Für die Schaffung von Rückhalteräumen in innerstädtischen Straßenbereichen stelle das Land eine Förderung bis zu 50 Prozent der Kosten in Aussicht.

Das Abwasserkonzept, zu dem es keine Einwände gab,  geht nun weiter an die Bezirksregierung.

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