Konzert Psalmenklänge eröffnen Pfarrjubiläum

WASSENBERG · Mit „Psalmenklängen europäischer Kathedralen“ sorgte der Aachener Domchor für einen feierlichen Auftakt des Jubiläums 900 Jahre Propsteikirche St. Georg.

 Der Aachener Domchor gastierte in der Propsteikirche in Wasssenberg. Das Konzert gehört zum Programm „900 Jahre St. Georg Wassenberg“.

Der Aachener Domchor gastierte in der Propsteikirche in Wasssenberg. Das Konzert gehört zum Programm „900 Jahre St. Georg Wassenberg“.

Foto: Laaser, Jürgen (jl)

Konzertreisen führten den berühmten Aachener Domchor durch ganz Europa, 2016 nach Brasilien. Im Apostolischen Palast des Vatikans trat das renommierte Ensemble vor zwei Jahren vor Papst Franziskus auf, als ihm der Karlspreis verliehen wurde. Jetzt machten die stimmgewaltigen Jungen und Herren in Wassenberg Station.

Im gut besetzten Gotteshaus begrüßte Thomas Wieners für die Pfarrei St. Marien die vielen Zuhörer, die bei freiem Eintritt das besondere Klangerlebnis genossen. Er sei „hocherfreut und sehr dankbar“, betonte der Wassenberger Propst. Und weiter: „Wir dürfen gespannt sein, wie die Akustik der Kirche und die Stimmen zusammenpassen.“ Schnell wurde deutlich, dass beides sehr gut miteinander harmonierte.

Mit den „Psalmenklängen europäischer Kathedralen“ hatten die konzerterprobten Gäste aus Aachen unter der musikalischen Leitung von Berthold Botzet ein anspruchsvolles Programm zusammengestellt, begleitet von Peter Schulz an der Orgel. Charles Villiers Stanfords Psalm „O be joyful in the Lord“ eröffnete das festliche Potpourri.

Der Hymnus „Deus, creator omnium“ entführte die Konzertbesucher ins Mittelalter. Nach dem „Sanctus“ aus der „Missa Papae Marcelli“ (Giovanni Pierluigi da Palestrina) präsentierte der Domchor mit Ola Gjeilos „Ubi caritas et amor“ eine Motette zu Gründonnerstag. Vytautas Miskinis‘ Motette zum Fest Maria Empfängnis („Gloriosa dicta sunt“) und László Halmos Verse aus Psalm 66 („Jubilate Deo“) standen ebenso auf dem Programm wie Johann Sebastian Bachs „Erschallet, ihr Lieder, erklinget, ihr Saiten“. Auch Anton Bruckners „Os justi meditabitur“ sowie das Messordinarium „Kyrie eleison“ von Erland Fagertun, der 1980 geboren wurde, hatten die Sänger einstudiert. Die musikalische Zeitreise reichte bis in die erste Hälfte des 16. Jahrhunderts zurück. Auch zeitgenössische Werke wurden eindrucksvoll dargeboten, darunter Paul Halleys „Jesu, the very thought of thee“, ein Hymnus nach Bernhard von Clairvaux des 1952 geborenen Komponisten. Mit „Veritas mea“, komponiert vom früheren Aachener Stiftskapellmeister Franz Nekes (1844 bis 1914), beendete der Domchor seinen ausdrucksstarken Auftritt.

Der Klangkörper und seine Gründungsgeschichte sind eng verbunden mit Karl dem Großen, in dessen berühmter Hofschule, der so genannten Schola Palatina, einst die Knaben in der hohen Kunst der Musik und des Singens unterrichtet wurden. Noch heute, mehr als 1200 Jahre nach seiner Gründung, steht für den ältesten Knabenchor Deutschlands die musikalische Gestaltung der Liturgie im Aachener Dom im Mittelpunkt seines Wirkens, auch Begleitung der Karlsfeste und Heiligtumsfahrten.

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