300 Jahre Myhler Schützen feiern ihr Jubiläum

Wassenberg · Landrat Stephan Pusch war als Schirmherr zugegen und richtete seine Glückwünsche aus. Auch zahlreiche Vereine aus Wassenberg waren zum Feiern gekommen. Ganz ausklammern ließ sich die Pandemie aber nicht.

 Das Myhler Königspaar Björn und Kirsten Heinrichs wird beglückwünscht.

Das Myhler Königspaar Björn und Kirsten Heinrichs wird beglückwünscht.

Foto: Uwe Heldens

Myhl Auf 300 Jahre Bestehen blickt die Schützenbruderschaft St. Johannes Myhl zurück. Aus diesem Anlass wurde im Rahmen des Bezirksschützenfestes ein Festbankett im großen Zelt an der Kirche gefeiert.

Doch sind es wirklich „nur“ 300 Jahre Geschichte für die Myhler Schützen? Chronist und damaliger Pfarrer Johannes Nießen, der über die ersten notierten 150 Jahre der Schützen geschrieben hat, meint nämlich: „Die Bruderschaft ist 1756 zuerst urkundlich erwähnt. Sie hat aber mit großer Wahrscheinlichkeit bereits im Jahre 1638, oder noch früher, bestanden.“ Fakt ist, dass im Jahre 1922 das Gründungsjahr auf 1722 festgelegt wurde, womit nun das 300-jährige Jubiläum anstand.

Während der Veranstaltung trat immer wieder ein Aspekt in den Vordergrund, der die Myhler seit jeher auszeichnet. So spielten die Frauen seit nunmehr vielen Jahren stets eine wichtige Rolle in der Bruderschaft. 1991 war es Annelie Kamps, die als erste Frau Schützenkönigin in Myhl wurde, ein Jahr darauf, setzten die Myhler sogar einen Bundestrend, denn mit Helene Philippen wurde erstmals eine Frau zum Brudermeister, damit also an die Spitze des Vereins, gewählt. 2009 schließlich wurde mit Gaby Meurer dann eine Frau auch in Myhl erste Offizierin.

Das Festbankett, durch das Brudermeister Thomas Meetz als Moderator führte, war vollgepackt mit Darbietungen der Myhler Vereine, und zahlreichen überbrachten Grußworten. Nach dem Dank von Meetz („Es ist toll, dass so viele Vereine und Bruderschaften unserer Einladung zum heutigen Bankett gefolgt sind“), ergriff Schirmherr und Landrat Stephan Pusch das Mikrofon, und sprach den Besuchern direkt aus der Seele: „Endlich können wir nach zwei Jahren Unterbrechung wieder solche Gelegenheiten feiern. Die Bruderschaften leben und pflegen gewisse Werte, wie Heimatverbundenheit, Tradition, Solidarität und Geselligkeit, die auch ich persönlich für sehr wichtig halte.“ Das Angebot zur Schirmherrschaft habe er von daher sehr gerne angenommen.

Corona ist allerdings nicht ganz spurlos an der Veranstaltung vorbeigegangen, wie Thomas Meetz anschließend erklärte: „Unser Kirchenchor hat aktuell so viele Infektionen, dass der Auftritt heute Abend leider ausfällt.“

Dabei war hingegen der Quartett-Verein Myhl, der einige Gesangsstücke vortrug, ebenso wie die Mandolinenschar. Für die Stadt Wassenberg richtete Frank Winkens, stellvertretender Bürgermeister, Grüße aus: „Im Namen der Stadt Wassenberg, und den Ratsmitgliedern aller Parteien, beglückwünsche ich die St. Johannes Bruderschaft.“ Einen ganz besonderen Dank richtete Winkens an Thomas Meetz und den zweiten Brudermeister, Franz-Hubert Phlippen, nicht nur für die Organisation des Festabends, sondern auch für die vielen Mühen, die beide in die Erstellung der Festschrift gesteckt hatten. Winkens hatte allerdings  nicht  nur nette Worte mitgebracht, sondern auch einen Umschlag der Stadt, den er Thomas Meetz überreichte.

Auch Ortsvorsteher Rainer Peters war voll des Lobes für die Myhler Schützen: „Die Werte der Schützenbruderschaft haben im Wechsel der Zeiten, ihre Bedeutung behalten.“ Auch Peters erwähnte den Glauben an die Tradition, Gemeinschaft, Offenheit und Toleranz, die eine Bruderschaft auszeichne. Ins gleiche Horn blies Pfarrer, und somit Präses der Bruderschaft, Thomas Wieners, der mit lockeren Worten auch Glückwunsche ausrichtete. 

Doch nicht nur geladene Gäste, überbrachten Grüße. Die „Breyeller Jonges“ ließen es sich nicht nehmen, dem aktuellen Myhler Königspaar Björn und Kirsten Heinrichs kleine Präsente zu überreichen. Die „Breyeller Jonges“ ist eine Gruppe von Arbeitskollegen des Myhler Schützenkönigs, die extra nach Myhl gekommen waren, um ihre Glückwünsche zu überreichen.

So verlief der Abend kurzweilig, und endete mit einem würdigen Abschluss. Der Myhler Musikverein und der Trommlercorps baten zum Ende der Veranstaltung zum großen Zapfenstreich.

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