Niederkrüchten Zwei neue Kitas für Niederkrüchten

Niederkrüchten · In Niederkrüchten-Elmpt und in Alt-Niederkrüchten sind zwei neue Kindertagesstätten geplant. Für beide sucht die Verwaltung jetzt Grundstücke. Die Einrichtungen sollen im August 2021 starten.

 Im Neubaugebiet Heineland werden sich Familien mit Kindern ansiedeln – mehr, als Verwaltung und Kreisjugendamt angenommen haben. Deshalb fehlen Betreuungsplätze. Diesen Mangel sollen zwei neue kitas schließen.

Im Neubaugebiet Heineland werden sich Familien mit Kindern ansiedeln – mehr, als Verwaltung und Kreisjugendamt angenommen haben. Deshalb fehlen Betreuungsplätze. Diesen Mangel sollen zwei neue kitas schließen.

Foto: Daniela Buschkamp

Das nennt man wohl ein Luxusproblem: Die Gemeinde wirbt mit ihren Neubaugebieten Heineland in Elmpt und Montessoristraße/Pestalozzistraße in Niederkrüchten offenbar erfolgreich um junge Familien. Und zwar derart erfolgreich, dass nun sowohl in Niederkrüchten als auch in Elmpt jeweils eine neue Kindertagesstätte gebaut werden muss.

Den Neubau einer Kita in Niederkrüchten hatte der Gemeinderat bereits im März 2019 beschlossen. Die Einrichtung soll die bestehenden Engpässe im Sozialraum Niederkrüchten beheben. Dort haben die Kitas St. Bartholomäus und Sternschnuppe (beide Alt-Niederkrüchten), Sausewind (Brempt) und Pusteblume (Oberkrüchten) bereits außerplanmäßig mehr Mädchen und Jungen aufgenommen. Die Kita St. Bartholomäus baut in Kürze an, um die Einrichtung von zwei auf drei Gruppen zu erweitern. Dann können dort 60 Kinder betreut werden. Die Erweiterung soll im Sommer 2020 fertig sein.

Dass nun in Niederkrüchten-Elmpt ebenfalls ein Kita-Neubau erforderlich ist, überraschte die Politiker im Ausschuss für Jugend-, Familien- und Sozialangelegenheiten. „Noch im Frühjahr 2019 haben wir gehört, dass wir in Elmpt auf der sicheren Seite sind“, wunderte sich Theo Coenen (SPD). Damals hatte Rainer Müller vom Kreisjugendamt den Kindergartenbedarfsplan vorgestellt.

Der Plan ist von der Realität schon wieder überholt, wie Müller nun im Ausschuss deutlich machte. Denn in Elmpt werden schon zum Kindergartenjahr 2020/21 insgesamt 42 zusätzliche Kita-Plätze für Drei- bis Sechsjährige entstehen. „Wir haben mit unseren vorherigen Annahmen falsch gelegen. Oder anders ausgedrückt: Die Eltern halten sich nicht an unsere Planungen“, sagte Müller im RP-Gespräch und wies mit diesem Zusatz auf die Unwägbarkeiten demografischer Planung hin.

Der unvorhergesehene Mehrbedarf hat vor allem mit dem Neubaugebiet Heineland zu tun. Dort bietet die Gemeinde rund 70 Grundstücke an, die überwiegend für den klassischen Ein- und Zweifamilienhausbau vorgesehen sind. Dort steht zwar noch kein einziges Haus, gerade sind die Erschließungsarbeiten im Gang. Aber in der kürzlich angelaufenen Vermarktung zeigt sich ein ungewöhnlich hoher Anteil junger Familien, die im Heineland ihren Traum von den eigenen vier Wänden verwirklichen möchten.

Bei der Kindergartenbedarfsplanung gehen die Jugendämter davon aus, dass in Neubaugebieten pro Haushalt rein rechnerisch 0,3 Kinder einzukalkulieren sind, erläuterte Reiner Müller. Für das Neubaugebiet Heineland zeichne sich bereits ab, dass dieser Faktor auf 0,5 oder noch höher angepasst werden muss. So sei der zusätzliche Bedarf an Kita-Plätzen zu erklären.

Diese Entwicklung ist von der Gemeinde durchaus gewollt. Die Politiker haben für die Neubaugebiete Heineland und Montessoristraße/Pestalozzistraße Vermarktungskriterien beschlossen, nach denen junge Familien bei der Grundstücksvergabe bevorzugt berücksichtigt werden sollen. Das bedeutet im nächsten Schritt natürlich auch, dass die notwendige Infrastruktur geschaffen werden muss.

Und so entstehen demnächst zwei neue Kindertagesstätten: eine in Alt-Niederkrüchten und eine im Elmpter Westen. Beide sollen spätestens zum 1. August 2021 in Betrieb gehen. „Die genauen Standorte stehen noch nicht fest“, sagte Hermann-Josef Schippers, Leiter des Fachbereichs Ordnung, Soziales und Zentrale Dienste bei der Gemeindeverwaltung, auf Anfrage der RP. Derzeit laufen Verhandlungen über den Zukauf geeigneter Grundstücke. Zur Zahl der Betreuungsplätze gab es noch keine Angaben.

Das Investitionsvolumen für den Neubau in Niederkrüchten-Elmpt beziffert die Gemeindeverwaltung auf 1,5 Millionen Euro. 90 Prozent davon zahlt der Kreis Viersen. Für die Gemeinde bleibt ein Eigenanteil in Höhe von zehn Prozent, also 150.000 Euro. Die Trägerschaft für die neue Kita in Elmpt übernimmt die Arbeiterwohlfahrt (Awo). Dies beschloss der Ausschuss für Jugend-, Familien- und Sozialangelegenheiten. Der Wohlfahrtsverband betreibt bisher sieben Einrichtungen im Kreis Viersen, erläuterte Nadia Khalaf, Referentin der Geschäftsführung beim Awo-Kreisverband Viersen.

Über die Trägerschaft für die geplante neue Kita in Alt-Niederkrüchten ist noch keine Entscheidung gefallen.  Weder zu den Kosten noch zur Größe der Einrichtung wurden bisher Angaben gemacht.

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