Brüggen Zwei Kaiser in 225 Jahren

Brüggen · Mit Günter Prillwitz steht der zweite Kaiser in der Geschichte der St.-Petri-Bruderschaft Oebel-Gelagweg an der Spitze der Schützen. Was die Oebeler in 225 Jahren erlebten und wie sie feierten, davon berichtet die aktuelle Festschrift zum Jubiläum.

 König Günter Prillwitz 2004 (heute Kaiser) mit seinen Ministern Herbert und Manfred Engels nebst Hofstaat.

König Günter Prillwitz 2004 (heute Kaiser) mit seinen Ministern Herbert und Manfred Engels nebst Hofstaat.

Foto: Busch, Franz-Heinrich sen.

Eigentlich hätte die St.-Petri-Bruderschaft Oebel-Gelagweg schon im vergangenen Jahr ihr 225-jähriges Bestehen feiern müssen. Denn die Bruderschaft gibt es seit 1786. Doch "da wir ja im Wechsel mit unseren Freunden der St.-Nikolaus-Bruderschaft alle zwei Jahren unser Schützenfest durchführen, können wir halt erst in diesem Jahr feiern", erläutert Wolfgang Jakobs, 1. Vorsitzender der Petrischützen, in seinem Grußwort zur Festschrift. Die ziert auf dem Titel ein Bild des Oebeler Kapellchens und trägt die Handschrift von Johann Josef Föhles, der seit über 25 Jahren der Bruderschaft angehört. Der Künstler hat für die Festschrift auf rund 70 Seiten die passenden Bilder mit den Geschichten der Oebeler Bruderschaft zusammengeführt. "Abwechslungsreich, macht neugierig und ist spannend", so urteilt Helmut Schroers, Geschäftsführer der Petrischützen, über das Heft.

 Der erste Kaiser: Wilfried Vogt 1986 mit seinen Ministern Jakob Hefels und Siegfried Jenschewski und dem Hofstaat.

Der erste Kaiser: Wilfried Vogt 1986 mit seinen Ministern Jakob Hefels und Siegfried Jenschewski und dem Hofstaat.

Foto: Busch, Franz-Heinrich sen.

Die St.-Petri-Bruderschaft feiert ab Freitag, 15. Juni, ihr Schützenfest. An der Spitze stehen Kaiser Günter Prillwitz und die Minister Herbert Engels und Bernd Riedel. Von ihren Vorgängern, den Königen und Kaisern der Vergangenheit, erzählt die bunte Broschüre, aber auch von all den Helfern, die ein Schützenfest erst durch ihren Einsatz möglich machen. So sieht der Betrachter auf einer Doppelseite einen einsamen Kränzer, der inmitten des Grüns neben einem noch weißen, kahlen Königsmaibaum sitzt. Die Seite sei all jenen gewidmet, die nicht mit Namen in der Festschrift erwähnt sind, steht da, "in Erinnerung für alle, die sich einsetzen – die da sind, wenn die Zeit gekommen ist. Enttäuscht und getäuscht wandert oft eine Seele erschöpft daher. Gerade auch Du bist vor der Schöpfung so wertvoll wie ich und Könige und Kaiser", so Föhles. Er greift in der Festschrift auch das heutige Vereinsleben auf. So wird über Radtour und Familientag ebenso berichtet wie über "unser Oebeler Kapellchen", über denkwürdige Schützenfeste, das Vereinslokal "d'r Jeetepött", das Silber der Minister, der Könige und Kaiser. Außerdem gibt es einen Rückblick über die vergangenen 25 Jahre. Über die Fahne der Bruderschaft berichtete der verstorbene einstige Vorsitzende Johannes Beiten. Heute zählt die Bruderschaft rund 260 Mitglieder. Die Jubiläumsfestschrift wird für fünf Euro verkauft (Auflage: 690 Stück).

Zwei Kaiser feierte die Oebeler Bruderschaft bis heute: 1984 errang Wilfried Vogt die Kaiserwürde. Zum 200-jährigen Bestehen der Bruderschaft hieß es damals in der RP: "Kaiser Franz und Kaiser Wilfried". Sie konnten beide 1986 nicht verhindern, dass Deutschland im WM-Finale gegen Argentinien unterlag. 2010 wurde mit Günter Prillwitz der zweite Kaiser gekürt.

(off)
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