Viersen Zusätzliche Rettungswache für Viersen

Viersen · In Dülken kommen die Rettungskräfte oft erst nach der gesetzlich vorgeschriebenen Hilfsfrist an. Damit soll bald Schluss sein: Mitte des Monats nimmt eine zusätzliche Wache ihren Betrieb auf. Das ist auch eine gute Nachricht für Süchteln

 Feuerwehr-Chef Frank Kersbaum (links) und Norbert Dahmen, der zuständige Beigeordnete fürs Rettungswesen, vor der neuen provisorischen Rettungswache.

Feuerwehr-Chef Frank Kersbaum (links) und Norbert Dahmen, der zuständige Beigeordnete fürs Rettungswesen, vor der neuen provisorischen Rettungswache.

Foto: Röse Martin

In Dülken kommen die Rettungskräfte oft erst nach der gesetzlich vorgeschriebenen Hilfsfrist an. Damit soll bald Schluss sein: Mitte des Monats nimmt eine zusätzliche Wache ihren Betrieb auf. Das ist auch eine gute Nachricht für Süchteln.

In der Stadt Viersen sollen ab Mitte Mai die Einsatzzeiten der Rettungskräfte deutlich sinken. Möglich macht das eine neue Rettungswache an der Sternstraße in Dülken, die in zwei Wochen in Betrieb geht und in der ein zusätzlicher Rettungswagen stationiert werden soll.

 Die Fahrzeughalle bietet Platz für zwei Rettungswagen.

Die Fahrzeughalle bietet Platz für zwei Rettungswagen.

Foto: Röse

Im vergangenen Jahr hatte der Kreis Viersen einen neuen Rettungsdienstbedarfsplan verabschiedet. Der gab der Stadt Viersen einige Hausaufgaben auf. Hintergrund: In der Stadt Viersen wurden die gesetzlich geforderten Einsatzzeiten seit Jahren nicht erfüllt. Rettungswagen oder Notarzt müssen in städtischen Gebieten zumindest in 90 Prozent der Fälle binnen acht Minuten am Einsatzort eintreffen. In der Stadt Viersen wurde dieser Wert seit fünf Jahren knapp unterschritten. So hatte die Stadt Viersen die Hilfsfrist im Stadtteil Dülken nicht dauerhaft eingehalten. Gerade einmal in 82 Prozent der Fälle war ein Ersthelfer binnen acht Minuten vor Ort. Und: Ein vierter Rettungswagen fehlte. Der aber passte nicht mehr in die Rettungswache an der Gerberstraße.

Die Stadt hat deshalb eine Lagerhalle an der Sternstraße für die Dauer von drei Jahren gemietet; dort wird nun ab Mitte Mai der zusätzliche Rettungswagen untergebracht. "Die Tinte unter dem Rettungsdienstbedarfsplan des Kreises war noch nicht ganz trocken, da haben wir in Viersen schon losgelegt", sagt Norbert Dahmen, der fürs Rettungswesen zuständige Beigeordnete der Stadt Viersen. "Durch den Standort in Dülken werden wir in der Lage sein, dort die Rettungsfrist von acht Minuten dauerhaft einzuhalten", erklärt er. "Daneben hat die neue Wache eine positive Auswirkung für den Stadtteil Süchteln. Auch dort werden wir künftig eine Hilfsfrist von acht Minuten einhalten können." Süchteln ist im Rettungsdienstbedarfsplan als ländliches Gebiet gekennzeichnet; in dem gilt eine verlängerte Hilfsfrist von zwölf Minuten.

 Bei einem Einsatz reicht ein Druck auf den roten Schalter, um alle elektrischen Geräte in der Wache auszuschalten.

Bei einem Einsatz reicht ein Druck auf den roten Schalter, um alle elektrischen Geräte in der Wache auszuschalten.

Foto: Röse Martin

Die Kosten für die neue Rettungswache tragen die Krankenkassen. Dahmen: "Die Verhandlungen mit den Kassen liefen sehr gut; auch sie haben die Notwendigkeit erkannt."

 Blick in den noch nicht eingerichteten Büroraum der Rettungswache

Blick in den noch nicht eingerichteten Büroraum der Rettungswache

Foto: Röse Martin

Der Kreis Viersen strebt eine grundsätzliche Neukonzeption des Rettungswesens im Kreis Viersen an, würde Mackenstein als Standort für eine zweite Rettungswache bevorzugen. Die Stadt Viersen präferiert als Standort den Ransberg.

(mrö)
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