Viersen Zum ersten Mal draußen

Viersen · Die 30 Läufer und Nordic Walker, die an der Aktion "Fit in den Frühling" von RP und Niederrheinwerken teilnehmen, haben das erste Training hinter sich. Dabei ging es vor allem um die "Basics".

Wirklich anstrengend war das erste Training für die Nordic Walker und die Läufer im Sportstadion am Hohen Busch in Viersen nicht. Denn die Trainer hatten sich vorgenommen, den Teilnehmern erst einmal die Grundkenntnisse, die "Basics" zu vermitteln. Für die Walker hieß das: Wie lang müssen die Stöcke sein? Und wie halte ich sie richtig?

Lauftrainer Stefan Jurisch führte vor, wie's geht. Denn Walking-Stöcke sind keine besseren Spazierstöcke — auch, wenn das häufig so aussieht. Doch wenn man sie richtig einsetzt und die Bewegung von Armen und Beinen richtig koordiniert, sind zahlreiche Muskelgruppen betroffen, wie Jurisch ausführte. Dann werden die Stöcke zu Sportgeräten, die den ganzen Körper trainieren.

Auch die Läufer erlebten die erste Stunde als Basis-Training. Nach einigen kleinen Aufwärmübungen für die Fußgelenke forderte Trainerin Friederike Boeken die Teilnehmer auf, 20 Minuten über die Außenbahn des Stadions zu laufen — "aber jeder in seinem Bereich!" Die Männer und Frauen hatten zuvor den für sie idealen Pulsfrequenz-Bereich ausrechnen müssen, in dem sie in den nächsten Tagen trainieren sollen.

Sportmediziner Dr. Michael Fritz, der die Aktion begleitet, hatte bei der Auftaktveranstaltung in der vergangenen Woche die Faustformel dazu erklärt: Für Männer wird eine Pulsfrequenz von 220 abzüglich des Lebensalters angenommen, für Frauen 230 minus Lebensalter.

Während des Trainings soll die Pulsfrequenz anfangs zwischen 60 und 70 Prozent dieses Wertes liegen, hatte Fritz gesagt. Doch mit den Tücken der Pulsuhren, die die Teilnehmer zum Training tragen müssen, hatte kaum jemand gerechnet: "Meine Uhr spinnt!", rief so mancher. "Meine zeigt einen Puls von 196 an, obwohl ich nur gehe", teilte der nächste der Gruppe mit.

Trainerin Friederike Boeken beruhigte ihre Läufer: "Es dauert ein wenig, bis man weiß, wie die Uhren funktionieren und welche Werte realistisch sind." Bis dahin sollten die Läufer Geduld haben — und vielleicht auch zu Hause den Brustgurt und die Pulsuhr anlegen, um zu testen, wie der Puls in die Höhe schnellt, wenn man etwa mit den Kindern spielt oder auch nur die Treppe hinauf geht.

Das 20-minütige Laufen war manchen allerdings schon zu viel: Immer wieder verfielen die Teilnehmer ins Gehen, weil die Pulsuhr piepte. Das reichte auch fürs erste: "Heute morgen habe ich mich gefühlt, als hätte ich über Nacht das Rentenalter erreicht", verriet ein Läufer den anderen am nächsten Morgen via E-Mail. Damit dürfte er sicherlich nicht der einzige gewesen sein.

(RP)
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