Gespräche in Viersen Bühler begeistert mit Südstadt-Talk

Ausverkauftes Haus, beste Stimmung – und Gäste, die für donnernden Applaus sorgten: Der Benefiz-Südstadt-Talk schloss nahtlos an seine Erfolgsserie an. In die Kita-Kasse von St. Josef flossen 6642 Euro.

 Gastgeber Frank Bühler wie gewohnt mit schwarzer Kappe und seinen Gästen, darunter Viersens Bürgermeisterin Sabine Anemüller (mitte) und der Kriminalkommissar Ingo Thiel (5.v.l.).

Gastgeber Frank Bühler wie gewohnt mit schwarzer Kappe und seinen Gästen, darunter Viersens Bürgermeisterin Sabine Anemüller (mitte) und der Kriminalkommissar Ingo Thiel (5.v.l.).

Foto: Knappe, Joerg (jkn)

Es ist kurz nach 19 Uhr und im Saal des Evangelischen Gemeindehaus ist jeder Stuhl besetzt. Gesprächsfetzen fliegen durch den Raum, begleitet von ruhiger Pianomusik, für die Rudi Linges sorgt. Immer wieder gehen die Blicke der Besucher dabei zur Bühne, wo diesmal nicht nur die bekannte rote Couch und der ebenfalls rot verhangene Tisch stehen. Jede Menge Percussion-Instrumente gehören zum Bild, und so mancher Zuschauer rätselt, was es damit auf sich hat. „Heute ist es eng auf der Bühne. Tolle Sachen werfen ihren Schatten voraus. Zunächst aber beschäftigen wir uns mit der Triskaidekaphobie“, begrüßt Uwe Peters zum Südstadttalk mit Frank Bühler und Gästen.

Die Triskaidekaphobie hat eng mit dem aktuellen Südstadt-Talk zu tun. Es ist die irrationale Furcht vor der Zahl 13 und genau die ist angesagt, denn der Südstadttalk steht zum 13. Mal an. Frank Bühler, wie immer in Jeans, blau-weiß-gestreiftem Hemd und der obligatorischen schwarzen Kappe, erobert die Bühne. Nur wenige Minuten später begrüßt er den ersten Gast. Es handelt sich um Kriminalkommissar Ingo Thiel, der unter anderem der Leiter der „Sonderkommission Mirco“ war und mit seinem Team den Fall klärte.

Der 56-jährige Thiel, „zweimal erfolgreich geschieden“, wie er mit einem Augenzwinkern erzählt, berichtet von seinem Werdegang – eigentlich wollte er Zahntechniker werden – und lässt die Besucher in seine Arbeit blicken. „Es ist ein Zusammenspiel von allen. Ohne meine Leute wäre ich nichts. Sie machen tolle Arbeit“, sagt Thiel, was bei den Zuhörern einen spontanen Applaus auslöst. Steigende Gewaltbereitschaft, Nachbarschaftskälte, das von ihm und einem Co-Autor verfasste Buch zum Fall Mirco, die Verfilmung mit Heino Ferch: Der Gesprächsstoff geht Bühler und Thiel nicht aus.

Es geht schlagkräftig weiter, das Trio Orbis, bestehend aus Louis Steinbronn, Florian Nabyl-Köhn und Leon Günther, übernimmt die Percussion-Instrumente auf der Bühne. Die Bundessieger von Jugend musiziert begeistern mit ihren musikalischen Einlagen. Trommeln nach Noten, wobei eine große Trommel gemeinsam genutzt wird, Leon im Alleingang am Marimbaphon sowie der Junk-Percussion – dabei kommen Pfannen, Dosen und Schüsseln zum Einsatz – als auch die Bodypercussion von Florina und Louis sorgen für donnernden Applaus. Danach werden die Töne wieder ruhiger. Frank Bühler begrüßt Stefan Verhasselt auf der Bühne. Der WDR4-Moderator und Kabarettist plaudert aus seinem Leben. Mit sechs Jahren baute er so schon ein Mikrofon aus Lego und legte damit den Grundstein für seinen beruflichen Lebensweg. Ein Gang quer durch seine bisherigen Kabarett-Projekte lässt Besucheraugen strahlen. Der Kempener schaut sich den Niederrheiner genau an und macht ihn auf der Bühne auf feine und nachdenkliche Art und Weise lebendig.

Zum Schluss dann nochmals Musik. Eigens aus Hamburg angereist ist Konstantin Reinfeld. Mit im Gepäck hat er seine Mundharmonika. Für die Viersener ist er kein Unbekannter, saß er doch vor vier Jahren schon auf der roten Couch. „Viele Gäste haben immer wieder nachgefragt, ob ich ihn nicht wieder nach Viersen holen könnte, hier ist er“, freut sich auch Bühler. Was der Musiker seinem kleinen Instrument entlockt, grenzt an Zauberei.

Moderator Bühler zaubert zum Ende auch – und zwar 6642 Euro. Das ist die Summe, die die Benefiz-Veranstaltung ergeben hat. Eintrittskarten konnten nur gegen Spende erworben werden. Dieses Jahr geht das Geld an die Kindertagesstätte St. Josef in der Südstadt.

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