Brüggen Zukunft der Brüggener Bäder ist weiterhin ungewiss

Brüggen · Die Bäder in Brüggen und Bracht bescheren der Gemeinde jährlich ein Defizit von 350.000 Euro

Bei einer gemeinsamen Sitzung von Betriebsausschuss und Finanzausschuss stand die Zukunft der Bäder auf der Tagesordnung. Die Gemeinde unterhält zwei Bäder, eines in Brüggen, eines in Bracht. Beide bescheren der Gemeinde jährlich ein Defizit von rund 350.000 Euro .Jens Leewen aus der Abteilung Finanzen bei der Verwaltung, erinnerte an das Zehn-Punkte-Programm zur Wirtschaftlichkeit der Bäderbetriebe. Unerfreulich wurde es beim Punkt "Baulicher Zustand der Bäder": Hier berichtete Bauamtsleiter Dieter Dresen über Wasserschäden im Bereich der Dusche und der Sanitäranlagen im Brüggener Bad: Es gebe Tauwasser-Schäden, die Dachkonstruktion sei "absolut durchfeuchtet" und müsse über kurz oder lang erneuert werden. Falls das gesamte Dach betroffen sei, sei eine komplette Sanierung wahrscheinlich. Auch die Solaranlage stellt ein Problem dar - für sie gibt es keine Ersatzteile mehr.

Die Gemeindeverwaltung holt Kostenvoranschläge ein und geht der Frage nach, welche Maßnahmen notwendig sind, um beide Bäder - oder ein Bad - vernünftig betreiben zu können Die Ergebnisse sollen mit Fachleuten in der Sitzung im September diskutiert werden.

Thomas Schmidt (CDU) fragte nach kleinen Ventilatoren, die in der Zwischenschicht Schäden durch Feuchtigkeit hätten vermeiden sollen. Doch die wurden nicht eingebaut, ein Bauphysiker habe dringend davon abgeraten, wie Dresen erklärte. Grund sei die Sandwich-Bauweise des Dachs, das Problem sei so nicht in den Griff zu bekommen. "Das, was da an Wasser austritt, ist zu bestimmten Witterungsverhältnissen extrem", erklärte Dresen - obwohl die Lüftungstechnik nachgebessert worden sei. Man bekomme das Dach einfach nicht dicht. Durch die vielen Anschlüsse habe das Dach zum Teil faustgroße Löcher: "Für eine kontrollierte Lüftung ist ein absolut dichtes Dach nötig."

Schmidt bemängelte, dass drei Jahre vergangen sind, seit das Thema aufkam. Er warnte: "Nachher sind die Trägerbalken auch noch davon betroffen." Schmidt verlangte einen kompetenten Fachmann, der sich dem Problem widmet. Eine Bestandsaufnahme für beide Bäder würde 5000 Euro kosten, ein entsprechender Kostenvoranschlag liegt der Gemeinde vor. Im Brachter Bad gibt es aktuell kein Problem, doch will man wissen, mit welchen Kosten die Gemeinde in den kommenden Jahren rechnen muss. Kämmerer Oliver Mankowski betonte, dass ein Fachmann nötig sei, um die Technik im Brachter Bad zu bewerten. Die Grünen möchten den Restbuchwert der Bäder wissen. Vielleicht sei es günstiger, die Bäder abzureißen und neu zu bauen? Gottfried Optenplatz (SPD) forderte, man müsse zu dem Punkt kommen, "wo wir wissen, welche Baustellen wir da noch haben".

(bigi)
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