Brüggen Zehntausende besuchen Brüggen

Brüggen · Zielgruppe für die Gemeinde Brüggen sind Gäste ab 50 Jahren, die gern wandern oder Rad fahren. Für sie fehlen luxuriösere Unterkünfte.

 Brüggen ist das ganze Jahr über bei Touristen beliebt – nicht nur zum Pfingst- oder Altstadtfest oder beim Weihnachtsmarkt.

Brüggen ist das ganze Jahr über bei Touristen beliebt – nicht nur zum Pfingst- oder Altstadtfest oder beim Weihnachtsmarkt.

Foto: Busch

Die ganz fetten Jahre scheinen erst einmal vorbei zu sein. 2008 zählte das statistische Landesamt 55 000 Hotel-Übernachtungen in der Gemeinde Brüggen. 2011 waren es mit 48 500 deutlich weniger — allerdings glich das Niveau dem von 2010. "Wir wollen versuchen, diese Zahl zu halten", sagt Uwe Pohling von der Touristen-Information Brüggen.

Der Brüggener würde sagen, die Zahl der Besucher sei richtig so, ergänzt seine Kollegin Marietta Peckels. "Der Ort ist nicht riesig." Außerdem erfasst das Statistische Landesamt nicht alle Übernachtungen im Ort, es fehlen zum Beispiel Daten dazu, wie viele Menschen in den Pensionen und Ferienwohnungen übernachten.

Pohling und Peckels haben dem Ausschuss für Kultur und Fremdenverkehr der Gemeinde vorgestellt, wie der Tourismus im vergangenen Jahr gelaufen ist. Sie erklären, dass Brüggen vor allem das Besuchsziel für die so genannten Best Ager (englisch für "Bestes Alter") sei, also Menschen ab etwa 50 Jahren. "Der 25-Jährige, der Party machen will, kommt bei uns eher nicht auf seine Kosten", meint Pohling.

Das sei allerdings auch nicht schlimm. Die Gemeinde versuche, sich auf die Besucher ab etwa 45 Jahren zu konzentrieren, die gerne wandern oder Rad fahren. Würde man versuchen, auch viele andere Bevölkerungsschichten anzusprechen, würde das möglicherweise das Konzept verwässern, fürchtet Peckels. Um diese Besucher besser anzusprechen, fehlten allerdings noch luxuriösere Unterkünfte in der Gemeinde.

Im Kulturausschuss berichtete Michael Koenen vom Niederrheintheater davon, dass einmal eine Gruppe von etwa 100 Besuchern von auswärts das Theater besucht hätten, aber mit ihren Übernachtungsmöglichkeiten unzufrieden seien. Auch in der Touristen-Information beschwerten sich ab und an Reisende, erklärt Peckels.

Die Mitarbeiter in der Touristen-Information versuchen deshalb, den Restaurants und Hotels ein Qualitätssiegel näherzubringen. Peckels hat sich selbst um das Siegel für die Touristen-Information gekümmert. Dabei suchen Einrichtungen nach ihren Schwachpunkten und versuchen, sie zu verbessern.

"Wir haben zum Beispiel festgestellt, dass ab 13 Uhr am Freitag keine E-Mails mehr beantwortet wurden", erzählt Peckels. Wenn dann am Wochenende jemand geschrieben hätte, um zu fragen, ob die Geschäfte sonntags offen sind, hätte sie am Montag antworten können, dass sie offen waren. "Das ist natürlich unbefriedigend." Inzwischen habe die Touristen-Information dieses Problem ebenso wie einige andere behoben. behoben.

Peckels hofft, dass sich weitere Einrichtungen in Brüggen um ein Qualitätssiegel bemühen werden — im Moment sei die Touristen-Information die einzige Einrichtung mit diesem Siegel. "Die Qualität soll gut und gleich sein", sagt sie.

(RP/rl)
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