Großveranstaltung in Viersen Zehntausende beim Martinsmarkt

Viersen · Die Großveranstaltung in der Viersener City begeisterte die Besucher mit vorweihnachtlicher Atmosphäre. Tausende Handtaschen wechselten ihre Besitzerinnen für Frauen in Not. Und: Die „Winter Weihnacht Viersen“ ist geöffnet.

Bilder vom Martinsmarkt Viersen 2022
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Impressionen vom Martinsmarkt 2022

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Foto: Ja/Knappe, Joerg (jkn)

„Wir haben 65 Aussteller vor Ort. Lediglich einer hat kurzfristig abgesagt. Alle Beschicker sind bestens untergebracht und der Besuch ist schon sehr gut“, mit diesem ersten Resümee startet Holger Keller kurz nach der Eröffnung in den Viersener Martinsmarkt. Der Mitarbeiter vom Citymanagement, der den Markt federführend mitorganisiert, freut sich besonders darüber, dass viele der Standbetreiber das kostenfreie Angebot der Martinslaternen mit Mondaufdruck angenommen haben und diese an ihren Ständen präsentieren. „Das soll ein Zeichen setzen, dass es der Martinsmarkt ist“, betont Keller. Unterstützt wird dies durch Thorsten Schormann, der als St. Martin in der Innenstadt unterwegs ist und seine Süßigkeiten mit den Kindern teilt. Wo er gemeinsam mit dem armen Mann auftaucht, strahlen Kinderaugen.

Teilen hat sich auch der Zonta Club Viersen auf seine Fahne geschrieben. Zum nunmehr vierten Mal haben sie ihre Taschenbörse gestartet. In dem eigens angemieteten Ladenlokal ist es rappelvoll. „Wir haben 3.000 Taschen erhalten und sind einfach nur überwältigt von der Spendenbereitschaft und der Nachfrage“, freut sich Zonta-Frau Gabriele Schmitt. Ob Taschen für einen Euro vom Grabbeltisch oder Markenlabel, die bis zu 200 Euro kosten – die Damen- und Herrentaschen ziehen die Kunden an und kaum einer verlässt das Ladenlokal ohne eine Tasche. Der Erlös geht an Frauen in Not.

Taschen und Rucksäcke hat auch Angela Land-Ebbrecht an ihrem Stand. Allerdings sind alle handgearbeitete Unikate, aus „Wachstuch und damit wasserfest“, erklärt sie. Weitere Unikate gibt es direkt daneben: Stephanie Jördens fertigt sie für den Reitsport- und Hundebedarf an. Vom Sattelschoner bis zum Hundeleckerlibeutel ist alles vertreten.

Lacher sind immer wieder am Stand von Leonhard Jansen zu hören. Der Grund ist die Klingelplatte mit der Aufschrift „Bei Stromausfall hier klingeln, wir hören sie dann sofort“ und der daneben angebrachten Rattenfalle. „Das ist ein Gag für den Partykeller“, meint Jansen lächelnd. Der Viersener ist ein Urgestein vom Martinsmarkt. „Ich bin jedes Jahr dabei. Es ist ein schöner Markt, und ich freue mich immer wieder, dass mein Kunsthandwerk bei den Kunden so gut ankommt“, sagt er. Ob die Krippen, die ausgefallenen Adventsgestecke oder die geflammten Sterne, seine Einzelstücke sind begehrt.

Vom Nachbarstand weht ein aromatischer Duft herüber. Dort ist Ilona Schmitt vom Duftwölkchen anzutreffen. „Vielen Menschen ist die Nachhaltigkeit inzwischen sehr wichtig geworden und sowohl die Dufthölzer als auch Schafmilchprodukte, die ich verkaufe, sind nachhaltig“, sagt die Viersenerin. Sich seinen persönlichen Gürtel bei Volkmar Vis von „Gürtelwerk“ machen lassen, hausgebackene Plätzchen oder Brotaufstriche bei der Viersener Tafel für den guten Zweck erwerben, kuschelige Bettwäsche oder wärmende Socken kaufen, in erster Weihnachtsdekoration schwelgen, sich mit Büchern für lange Winterabend versorgen, sich mit Tees und Gewürzen eindecken – der Martinsmarkt bietet alles.

„Für mich ist es einer der schönsten Märkte in der Region. Es geht hier irgendwie entspannt zu. Ich komme eigentlich jedes Jahr“, sagt Claudia Möllenbrink, die aus Krefeld angereist ist und schon fleißig eingekauft hat. Kinderaugen strahlen auf dem Sparkassenvorplatz. Eine Runde im nostalgischen Kinderkarussell zu drehen, macht genauso viel Spaß wie das kostenfreie Schminkangebot der Stadt Viersen nutzen. Auf dem Remigiusplatz vermischt sich der Glühweinduft mit dem von Bratwurst & Co. Das Genießerdorf „Winter Weihnacht Viersen“ hat mit dem Martinsmarkt seine Türen geöffnet. „Es ist absolut urig. Das hat ein bisschen Après-Ski-Atmosphäre“, sagt Gunnar Lüttke, der mit seinen Freunden an einer der drei Futterkrippen eingekehrt ist. „Das sind Original-Krippen aus einem Wildgehege, die ich höher gesetzt und mit massiven Baumscheiben als Tischplatten versehen habe“, sagt Edi Tusch, der hinter dem Genießerdorf steht. Ob an den Hörnerschlitten aus der Schweiz essen oder es sich in einem der Holzhäuschen bequem zu machen, es ist eine besondere Einkehr auf dem Remigiusplatz. Erbsensuppe oder Grünkohl nach Omas Art bei „Huusjemaat“ aus der großen Gulaschkanone genießen oder eine Tüte frischen Popcorns essend entlang der Stände bummeln, die kulinarische Palette bietet alles von herzhaft bis süß.

Trotz der Menge an Besuchern präsentiert sich der Martinsmarkt heimelig gemütlich. Und die meisten der Beschicker als auch Einzelhändler zeigen sich zufrieden. Es wurde eingekauft. 

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