Wildwechsel in Viersen Zahl der Wildunfälle senken

Süchteln · Die Stadtverwaltung soll prüfen, wie sich Unfälle mit Wildtieren an der Lobbericher Straße zwischen Süchteln und Dornbusch vermeiden lassen. 2018 kam es dort zu zwölf Unfällen, auch in diesem Jahr wurden schon Tiere angefahren.

 Die Lobbericher Straße von Dornbusch aus in Richtung Süchteln.

Die Lobbericher Straße von Dornbusch aus in Richtung Süchteln.

Foto: Knappe, Joerg (jkn)

Insgesamt 52 Wildunfälle im Viersener Stadtgebiet verzeichnet die Datenbank der Polizei für das Jahr 2018. Zwölf Mal mussten die Einsatzkräfte zur Lobbericher Straße (L388) ausrücken, weil dort ein Fahrzeug und ein Wildtier zusammengeprallt waren. Die Landstraße, die Süchteln mit Dornbusch verbindet, ist kurvig – mit Steigungen und Gefälle. Links und rechts der Fahrbahn erstrecken sich über weite Teile Ausläufer der Süchtelner Höhen mit hohen Bäumen, die Sonnenlicht schlucken. Es ist also auch tagsüber meist nicht taghell, sondern dämmrig. Hinzu kommt, dass abschnittweise Tempo 100 gilt. Die Viersener Stadtverwaltung soll sich jetzt daran machen, zu prüfen, wie sich künftig an der Lobbericher Straße Wildunfälle besser vermeiden lassen. Damit hat sie der Ausschuss für Ordnung und Straßenverkehr in seiner jüngsten Sitzung einstimmig beauftragt.

Die SPD-Ratsfraktion hatte im September beantragt, dass sich die Verwaltung mit dem Thema befassen soll. „Es geht uns darum, die Situation an der Lobbericher Straße zu entschärfen““, sagte Jörg Dickmanns (SPD) in der Ausschuss-Sitzung im Hinblick auf die Unfallstatistik. „Das Kreuzen der Fahrbahn von Wildtieren stellt in diesem Bereich für den Fahrzeugverkehr offensichtlich zu bestimmten Zeiten, vor allem während der Dämmerung, ein erhöhtes Risiko dar.“ Deshalb solle die Verwaltung prüfen, welche „zusätzlichen Maßnahmen zur Erhöhung der Verkehrssicherheit und der Sicherheit von Mensch und Tier“ ergriffen werden können. Stephan Seidel (CDU) regte an, neben neuer Beschilderung könne womöglich Geschwindigkeitsreduzierung eine Alternative sein. Der jetzt auf den Weg gebrachte Antrag der SPD beinhaltet auch den Auftrag an die Verwaltung, sich falls nötig mit der Verwaltung des Kreises Viersen abzustimmen. Denn: Die Situation ist nach unseren Informationen bereits aus der Bürgerschaft heraus thematisiert worden, jedoch aufgrund von widersprüchlichen Zuständigkeitswahrnehmungen bisher nicht in Angriff genommen worden.“

Auch 2019 ist es bereits zu Wildunfällen an der Lobbericher Straße gekommen. Bisher seien der Polizei 44 Unfälle mit Wildtieren im Viersener Stadtgebiet bekannt, vier davon an der Lobbericher Straße, informiert Polizeisprecherin Antje Heymanns. Natürlich könne es darüber hinaus Fälle geben, die der Polizei nicht gemeldet würden. Eine mögliche Unfallursache: „Die Tiere verharren wie erstarrt auf der Straße im Scheinwerferlicht und werden angefahren“, erläutert sie. Bisher sei die Lobbericher Straße in dem Zusammenhang bei der Polizei aber nicht als besonderer Unfallschwerpunkt auffällig geworden.

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