Aktion in Viersen Ein Wunschbaum für Senioren

Das Dülken-Büro, die Stiftung Theresienheim und die Volksbank Viersen starten die Aktion „111 Engel für Dülken“. Gesucht sind Senioren mit Weihnachtswünschen und sogenannte Engel, die sie ihnen erfüllen möchten.

 Die Organisatoren (v.l.): Josef Heinemann (Stiftung Theresienheim), Clemens Roosen (Volksbank), Cony Ringendahl und Andreas Goßen (Dülken-Büro).  RP-Foto: Fischer

Die Organisatoren (v.l.): Josef Heinemann (Stiftung Theresienheim), Clemens Roosen (Volksbank), Cony Ringendahl und Andreas Goßen (Dülken-Büro). RP-Foto: Fischer

Foto: Nadine Fischer

Fremde erfüllen Kindern, deren Eltern dafür das Geld fehlt, ganz anonym kleine Geschenkwünsche: Das ist die Idee hinter der Aktion Weihnachtswunschbaum. Auch in Dülken soll in wenigen Wochen ein Weihnachtswunschbaum aufgestellt werden. Das Besondere daran: Auf den Postkarten, die wie Weihnachtsschmuck an den Zweigen befestigt werden, sind keine Kinderwünsche notiert – sondern 111 Wünsche Dülkener und Boisheimer Senioren.

Wer steckt dahinter? Josef Heinemann hatte die Idee, einen Senioren-Wunschbaum aufzustellen. „Ich habe das woanders gesehen und dachte: ,Das ist es’“, sagt der Vorsitzende der gemeinnützigen Stiftung Theresienheim. Er habe mal bei „Essen auf Rädern“ gejobbt und dabei gesehen, „wie viel Vereinsamung da ist“ – deshalb sollen den Senioren auch Wünsche erfüllt werden, bei denen es darum geht, mit ihnen Zeit zu verbringen. Heinemann erzählte Andreas Goßen, dem Leiter des Dülken-Büros, von seiner Idee. Seine Mitarbeiterin Cony Ringendahl und er machten sich an die Planung.

Wer darf sich etwas wünschen? Der Weihnachtswunschbaum ist ein Angebot für Senioren, die in Dülken und Boisheim wohnen. Ausschlaggebend ist die Postleitzahl 41751. Die Organisatoren haben ein Mindestalter von 60 Jahren angesetzt. Im Einzelfall sollen „bei entsprechender Begründung“ aber auch Wünsche von etwas Jüngeren aufgenommen werden, betont Goßen. Und: „Es soll eine Bedürftigkeit vorliegen“, sagt er. Angesprochen ist zum Beispiel, wer nur eine kleine Rente hat, wer körperlich eingeschränkt ist oder sich einsam fühlt. Die Organisatoren verlangen keine schriftlichen Belege, „das ist alles auf Vertrauensbasis“, betont Heinemann.

Wie und wo werden Wünsche angemeldet? In der Zeit vom 11. bis 22. November können Senioren ihre Wünsche im Dülken-Büro an der Lange Straße 32 oder im Sozialunternehmen Robin Hood, Alter Markt 3, anmelden. Wer nicht selbst vorbei kommen kann oder möchte, kann das auch einem seiner Kinder, Enkel oder Vertreter einer sozialen Einrichtung überlassen. Die Mitarbeiter schreiben die Wünsche auf Karten, auf denen Engel abgebildet sind. Goßen gibt ein Beispiel dafür, wie das am Schluss klingen kann: „Horst E. wünscht sich einen Ausflug in den Park.“

Was dürfen sich die Senioren wünschen? Die Sachgeschenke dürfen einen maximalen Geldwert von 25 Euro haben. Sachwünsche dürfen sich nicht auf zeitlich begrenzte Sonderaktionen von Discountern beziehen, „es sollen nach Möglichkeit auch keine Gutschein-Wünsche sein“, sagt Goßen. Die Senioren können sich zum Beispiel auch einen gemeinsamen Ausflug ins Café, einen gemeinsamen Spaziergang oder einfach nur einen gemeinsamen Nachmittag wünschen. Maximal vorgesehener Umfang für die Zeitgeschenke sind zwei Stunden. „Der Wunsch soll in räumlicher Nähe zum Beschenkten erfüllbar sein“, sagt Goßen. Damit das Geschenk eingelöst werden kann, müssen sich die Beschenkten mit ihrem Engel, der den Wunsch erfüllen möchte, telefonisch in Verbindung setzen.

Wo steht der Baum? Der Wunschbaum wird am 25. November in der Geschäftsstelle der Volksbank am Neumarkt aufgestellt. „Wir freuen uns darauf“, sagt Geschäftsstellenleiter Clemens Roosen. Wer als einer von 111 Engeln einen Wunsch erfüllen möchte, pflückt die entsprechende Wunsch-Karte bis zum 6. Dezember vom Baum. Auf der Rückseite ist das weitere Vorgehen erklärt. Bis zum 13. Dezember können die Karten und Geschenke im Dülken-Büro abgegeben werden – Sachgeschenke auch anonym.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort