Kreis Viersen Winterfreuden für die Kleinen

Kreis Viersen · Er ist Geschichte – der erste Schnee 2010. Im Regen ist die weiße Pracht geschwunden. Am Samstag konnten Groß und Klein den Winter genießen. Gestern mischten sich Schneeregen und dicke Flocken, die aber nicht liegen blieben.

Der Umschwung kam in der Nacht zum Sonntag. Kurz vor Mitternacht schlug das satte Schneetreiben, das die Straßen noch einmal zur Herausforderung für Autofahrer gemacht hatte, in warmen Nieselregen um. Als die Kinder gestern aufstanden, stellten sie fest, dass der Nikolaus am Abend wohl Schwierigkeiten haben würde, noch mit dem Schlitten unterwegs zu sein. Enttäuscht drückten sie ihre Nasen an den Fensterscheiben platt und starrten in den Regen hinaus. Wie lustig war doch der letzte Tag im Schnee gewesen!

Engel im unberührten Weiß

Wer den Wetterbericht kannte, hat den Samstag noch genutzt, um den Schnee zu genießen. Die dreijährige Ida hält Schnee für ein Nahrungsmittel. Immer wieder taucht sie ihre kleinen pink-gelben Fausthandschuhe in die weiße Masse und leckt sie genüsslich strahlend ab. Jonas (4) formt Schneebälle. Aber so recht wollen die nicht halten, der Schnee ist zu pulverig. "Schneemannbauen geht nicht", sagt seine Kindergartenfreundin Frederike. "Wir haben es schon versucht." Stattdessen malen die Kinder mit ihren Körpern "Schnee-Engel". Dabei werfen sie sich der Länge nach rücklings in den Schnee, wo er noch weiß und unberührt ist. Dann rudern sie mit den Armen, so dass am Boden das Bild einer Figur entsteht, die Flügel zu haben scheint. Auch andere Spiele fallen den Kleinen ein. "Wir sind eine Schneekette", ruft Emilia, fasst ihre Freunde an den Händen, dann rennen sie gemeinsam los. Aber die Beine der Drei- bis Fünfjährigen sind noch so unterschiedlich lang, dass alle ganz verschieden schnell durch den Schnee laufen. Bald purzeln die ersten, dann die nächsten, dann liegt die ganze Kette lachend und prustend im Schnee. Die Jugendlichen haben ein anderes Hobby. Sie bevorzugen Autorodeln. Das ist verboten, und das wissen sie auch. "Aber wir sind ja nur auf Feldwegen unterwegs, wo eh kein anderes Auto kommt", sagt eine 19-Jährige. Hinter das Auto werden mit mehr oder weniger langen Seilen Schlitten gehängt, dann geht es ab durch die Winterlandschaft.

Den Erwachsenen reicht ein einfacher Spaziergang. "Es ist schön, den Schnee unter den Schuhen knirschen zu hören, während es ansonsten völlig still ist", erzählt Doris Neumayer nach einer ausgedehnten Runde über die Süchtelner Höhen. Das ist jetzt erst einmal vorbei. In dieser Woche sollen die Temperaturen ständig zwischen Frost und Tauwetter schwanken. Eine neue Kältewelle sehen die Meteorologen erst Ende nächster Woche.

(RP)
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