Niederkrüchten Wiederbelebung fürs Grenzcafé

Niederkrüchten · Der Schriftzug "Zum deutschen Eck" ist verblichen. Bald soll er wieder heller strahlen. Christoph Steiner will die einstige Gaststätte aufleben lassen. An Erfahrung in diesem Bereich fehlt es ihm – aber nicht an Enthusiasmus.

Christoph Steiner hat große Pläne. Im kommenden Frühjahr will er ein Ausflugscafé in der ehemaligen Gaststätte "Zum deutschen Eck" am Meinweg eröffnen. Radfahrer, Wanderer, Reiter, Spaziergänger sollen dort eine Einkehrmöglichkeit finden und sich mit Speisen und Getränken stärken können. Den Innenausbau hat der 53-Jährige bereits weitgehend abgeschlossen. Die Baugenehmigung für die Cafénutzung im Innenbereich liegt vor. "Ein paar Einrichtungsgegenstände fehlen noch", sagt er. Die nächste größere Baustelle wird das Außengelände, das Steiner auch ins Gastronomiekonzept einbeziehen will.

Von der Politik hat er grünes Licht für seine Pläne bekommen – vorerst. Denn für die Außengastronomie ist eine Änderung des Flächennutzungsplans erforderlich, der dort bisher eine "Fläche für die Landwirtschaft" ausweist. Das ist ein aufwändiges Verfahren, das im vorliegenden Fall noch aufwändiger wird, weil die Gaststätte direkt auf der Landesgrenze liegt und daher eine grenzüberschreitende Beteiligung der Öffentlichkeit und der Behörden erforderlich wäre – inklusive niederländischer Übersetzung der Dokumente.

Bevor dieses Prozedere in Gang gesetzt wird, möchten Politik und Verwaltung sicher gehen, dass ein dauerhafter Betrieb des Cafés realistisch ist. Denn Steiner hat bisher keinerlei Erfahrungen in der Gastronomie. Darum wird die Genehmigung der Außengastronomie zunächst für zwei Jahre befristet. Der Kreis Viersen als Bauaufsichtsbehörde habe signalisiert, einer solchen Regelung zu folgen, erklärte Baurat Olaf Steinbicker jetzt im Planungsausschuss. Steiner kann mit dieser Befristung gut leben. "Das gibt mir erst einmal freie Entfaltungsmöglichkeiten."

Die Immobilie hat er 2001 in stark sanierungsbedürftigem Zustand gekauft und danach etappenweise renoviert. "So ein altes Gebäude braucht Liebe und Zeit", sagt Steiner, der gelernter Steuerberater und Mitarbeiter einer Wirtschaftsprüfungsgesellschaft ist. Das Café "Zum deutschen Eck am Meinweg" will er zunächst in Eigenregie als Ein-Mann-Betrieb führen. Der Gastraum wird 15 bis 20 Sitzplätze bieten. Das 7500 Quadratmeter große Grundstück bietet neben der Außengastronomie Platz für Spielflächen, einen Reitplatz oder einen Kfz-Parkplatz mit Fahrradverleih. Im Vordergrund steht "eine naturnahe und naherholungsorientierte Ausflugs- und Gartengastronomie". Steiner plant weder einen Restaurant- noch einen Kneipenbetrieb. Zukunftsmusik sind noch Ideen wie eine Boule-Bahn, ein Weinkeller, Eselreiten für Kinder oder kulturelle Veranstaltungen.

(RP)
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