Viersen Werbering für Klage gegen Gladbach-Arcaden

Viersen · Der Countdown läuft: Am Montag will sich der Viersener Stadtrat in nichtöffentlicher Sitzung abschließend mit dem Thema "Gladbacher Arcaden" beschäftigen.

Bisher zentraler Kritikpunkt des Einzelhandels aus der Kreisstadt: Das geplante Einkaufzentrum in der Mönchengladbacher City wird 26 000 Quadratmeter Verkaufsfläche anbieten, allein 12 000 Quadratmeter waren für den Textilbereich vorgesehen. In einem Kompromiss sollen sich die Spitzen beider Städte vor rund einer Woche auf eine Verminderung der Verkaufsfläche um 300 Quadratmeter geeinigt haben. Hinzu kommen weitere 200 Quadratmeter für den Bereich Elektronik und 100 Quadratemeter für Bücher. Dieses Entgegenkommen wird auf fünf Jahre befristet.

Kein Vertrauen

Dieses Ergebnis ist für den Viersener Handel nicht akzeptabel. Wie der Vorstand des Werberings "Viersen aktiv" gegenüber der RP gestern erklärte, lässt die Differenz der von Mönchengladbach gewünschten 12 000 Quadratmeter und der von der Stadt Viersen laut Gutachter zu akzeptierenden Fläche von 9000 Quadratmeter einen Verhandlungsspielraum von insgesamt 3000 Quadratmeter zu. "Die erzielten 300 Quadratmeter sind reine Augenwischerei und kein Kompromiss", so das Fazit des Werberings zu diesem von den Stadtspitzen ausgehandelten Ergebnis. "Wir müssen davon ausgehen, dass nach Fertigstellung des Zentrums nicht einzelne Geschäfte in Viersen ,auf der Strecke bleiben' — was schon schlimm genug wäre. Vielmehr ist zu befürchten, dass ganze Straßenlagen gefährdet werden."

Verärgert zeigen sich die Einzelhändler, dass das für die Geschäftsleute und Immobilienbesitzer existenzielle Thema in der morgigen Sitzung des Rates der Stadt nicht im öffentlichen Teil behandelt wird. "Ein solches Vorgehen halten wir für inakzeptabel", erklärte der Vorstand des Werberings. "So wird kein Vertrauen geweckt, bleiben Klarheit und Wahrheit in der Politik reine Worthülsen, wird der Spekulation Tür und Tor geöffnet."

Für den Viersener Handel gibt es daher derzeit nur eine Alternative: "Das ist eine gerichtliche Auseinandersetzung auf der Basis unserer eigenen Machbarkeitsstudie. Dieses Verfahren würde voraussichtlich weder Mönchengladbach noch Viersen als Sieger sehen. Heraus käme ein Kompromiss, der beiden Seiten gerecht werden will." Bei der aus Sicht der Viersener Einzelhändler "nur scheinbaren Bewegung in Mönchengladbach" sieht der Vorstand des Werberings "aber derzeit nur diesen bedauerlichen Weg. Der Vorstand des Werbering Viersen aktiv e. V. lehnt mehrheitlich im Interesse des Handels in der Kreisstadt Viersen das bisher bekannte Gesprächsergebnis ab." FRAGE DES TAGES

(RP)
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