Schwalmtal Weiterhin kein Blitzer für Gladbacher Straße

Schwalmtal · Nachdem sich Anwohner der Gladbacher Straße in Waldniel über Raser beklagt hatten, erfasste der Kreis Viersen dort Fahrzeuge und ihre Geschwindigkeit. Fazit: Nur wenige sind zu schnell

 An der Gladbacher Straße herrscht Tempo 50. Anwohner — hier Günther Laufenberg und Gaby Grün — klagen über Raser.

An der Gladbacher Straße herrscht Tempo 50. Anwohner — hier Günther Laufenberg und Gaby Grün — klagen über Raser.

Foto: Knappe

Der Kreis Viersen wird an der Gladbacher Straße in Waldniel in Richtung Ortsausgang keine Messstelle einrichten, um Geschwindigkeitsübertretungen zu ahnden. Das ist das Ergebnis einer Verkehrszählung, die der Kreis Viersen dort durchgeführt hat. Anwohner, die zwischen der Kurve und dem Ortsausgang wohnen, hatten sich beklagt, dass dort immer mehr Raser unterwegs seien.

Zunächst hatte die Gemeinde Schwalmtal vom 1. bis zum 12. September den Verkehr dort elektronisch gezählt. Allerdings war die Messung fehlerhaft: Das Gerät war vor Hausnummer 45 befestigt, dort gibt es eine leichte Kurve. Der Standort führte zu falschen Ergebnissen, unter anderem wurde ein Lkw mit 146 Kilometern pro Stunde erfasst, "was gar nicht möglich war", sagt Bürgermeister Michael Pesch (CDU). Daraufhin führte der Kreis Viersen vom 4. bis zum 10. Oktober mit seinem eigenen und dem Gerät der Gemeinde eine zweite Messung durch, diesmal vor Hausnummer 53 und auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Diesmal funktionierten die Geräte richtig.

Insgesamt wurden in diesem Zeitraum rund 30.000 Fahrzeuge erfasst, darunter 1650 Zweiräder wie Fahrräder und Motorräder, 21.000 Autos, 4300 Transporter, 1700 Lkw und 580 Lastzüge. In die Kategorie Lastzüge fallen alle Fahrzeuge, die länger als 9,2 Meter sind, also auch Gelenkbusse.

Das Straßenverkehrsamt des Kreises Viersen wertete dann alle Geschwindigkeiten ab 60 Kilometern pro Stunde aus. Wer schneller als 50, aber weniger als 60 km/h fährt, wird nicht dazu gerechnet, "das kann nicht geahndet werden", erklärt Hans-Willi Erkens vom Straßenverkehrsamt. Insgesamt lagen die ahndungsfähigen Geschwindigkeitsverstöße bei 2,5 Prozent, von 30.000 Fahrzeugen fuhren also 2,5 Prozent 60 km/h oder mehr, das sind rund 750 Fahrzeuge.

Die meisten Fahrer hielten sich an die vorgegebene Geschwindigkeit: 85 Prozent der Fahrzeuge fuhren mit 51 km/h oder langsamer über die Gladbacher Straße. "Wir haben zwei Fahrzeuge ermittelt, die schneller als 100 fuhren, und neun, die schneller als 80 fuhren", sagt Erkens. Eine Messstelle zum Blitzen darf der Kreis Viersen dort aber nicht einrichten. Erkens: "Es gibt Vorgaben. Wir dürfen nicht beliebig Messstellen einrichten, sondern nur dort, wo erheblich überdurchschnittliche Geschwindigkeitsverstöße vorliegen." An mobilen Messstellen liege der Anteil ahndungsfähiger Verstöße im Schnitt bei fünf Prozent - mit 2,5 Prozent an der Gladbacher Straße könne man "nicht davon reden, dass es sich um eine gefährliche Lage handelt".

(RP)
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