Brüggen Wehr übt Eisrettung auf dem Brüggener Burgweiher

Brüggen · Das Eis auf den Seen ist gefährlich dünn. Es trägt nicht

 Bäuchlings auf dem Wulst des Schlauchbootes liegend robben die Wehrleute voran. Sie nutzen die Feuerwehraxt, um sich vorwärts zu ziehen.

Bäuchlings auf dem Wulst des Schlauchbootes liegend robben die Wehrleute voran. Sie nutzen die Feuerwehraxt, um sich vorwärts zu ziehen.

Foto: Feuerwehr

Die Seen im Grenzland frieren langsam zu. Doch das Eis ist dünn, es trägt nicht. In Mönchengladbach brachen drei Zwölfjährige am Dienstagnachmittag in den vereisten kleinen See im Schmölderpark ein. Das Wasser war nicht tief, die Kinder kamen mit dem Schrecken davon. Nicht immer geht es so glimpflich aus.

Auch den Feuerwehrleuten in Brüggen ist bewusst, dass jederzeit ein Mensch vom Eis oder aus dem Eis gerettet werden muss. Das hat die Feuerwehr jetzt auf dem Burgweiher geübt. "Als wir sehr kurzfristig den Übungsdienst am Burgweiher für Dienstag anberaumt haben, waren wir sehr erfreut, dass das auf so großen Zuspruch gestoßen ist", sagt der Leiter der Brüggener Wehr, Marcel van Montfort. Rund 25 Wehrleute hatten sich in eisiger Kälte eingefunden, um mit dem Schlauchboot die Rettung vom Burgweiher zu üben.

"Es gibt verschiedene Rettungstechniken", erklärt van Montfort. Unter anderem könne man eine Leiter nutzen, die man vorschiebt. "Aber wir haben uns hier dafür entschieden, das Schlauchboot zu nutzen, das in Lüttelbracht stationiert ist", erklärt van Montfort. Wichtig sei gewesen, zu probieren, womit man das Boot am besten auf dem Eis bewegen kann. "Wir haben sowohl Spaten als auch Zimmermannshämmer ausprobiert, aber es hat sich schnell gezeigt, dass die Feuerwehraxt am besten funktioniert", sagt der Wehrleiter. Sie dringe etwa fünf Zentimeter tief in das Eis ein und biete damit optimalen Halt. Auch die beste Position auf dem Boot, nämlich bäuchlings auf dem Wulst liegend, war schnell gefunden. "So ist die Masse gut verteilt, wenn man sitzt, befindet sich zu viel Gewicht an einem Punkt, als dass man das Schlauchboot noch manövrieren könnte", erklärt er.

Am Ende des frostigen Abends waren sich die Wehrleute einig, dass das Training sehr erfolgreich war. Sie hoffen allerdings, dass sie ihr Können nicht anwenden müssen. Denn dass es auf dem Eis gefährlich ist, haben sie bei der Übung bemerkt. Teilweise war das Eis fünf Zentimeter dick oder dicker, teilweise aber auch deutlich dünner. "Es war nicht lange genug kalt und nicht kalt genug, als dass wir irgendwo hier tragendes Eis hätten", warnt van Montfort all diejenigen, die mit dem Gedanken spielen, ein paar Schritte aufs Eis zu wagen.

(hah)
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