Starkregen in Viersen Was tun, damit Wasser nicht ins Haus läuft?

Viersen · Damit es erst gar nicht zu Wassereinbrüchen in den Keller kommt, ist der Schutz vor einem möglichen Rückstau wichtig. Dazu kann es nach einem Starkregen kommen, wenn Kanäle die Wassermassen nicht mehr aufnehmen können.

Gewitter flutet Keller in Mönchengladbach-Rheydt
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Dafür eignen sich Rückschlagklappen, die anspringen, wenn der Druck im Kanal so stark steigt, dass Wasser in ein Gebäude eindringen könnte. Es gibt sogar eine Verordnung in der städtischen Entwässerungssatzung, die den Einbau solcher Anlagen vorschreibt. Ebenfalls vom Vorteil: ein Pumpensumpf für die Waschmaschine.

"Gegen Oberflächenwasser, das durch Kellerschächte eindringt, gibt es zudem eine ganz einfache Maßnahme", sagt Rainer Höckels, stellvertretender Fachbereichsleiter der Feuerwehr Viersen. Eine Aufkantung um die Schächte herum hält Wasser ab. Auch Sandsäcke, gestapelt um solche Schächte, erfüllen diesen Zweck. Des Weiteren gibt es nach unten schwenkbare Fensterklappen für Kellerfenster, die bei Bedarf vorgelegt werden. Türen können mit mobilen Hochwasserschotts geschützt werden. Dabei handelt es sich um ein Brett aus Aluminium, das einfach in die Tür geklemmt wird und vor eindringendem Wasser schützt.

Wer eine Souterrainwohnung im Keller besitzt, große Fenster eingebaut hat und für genügend Lichteinfall entsprechende Ausschachtungen vorgenommen hat, für den empfiehlt es sich, diese Ausschachtungen mit Hangsteinen zu versehen. Ein Kiespaket mit Drainagerohr hilft, damit einströmendes Wasser von Pflanzen in den Hangsteinen aufgenommen werden und darüber hinauslaufendes Wasser gut ablaufen kann.

"Wichtig ist bei Pflasterungen, dass der Neigungswinkel nicht aufs Haus zuläuft und dass Rinnen sowie Gullys an der Straße frei und sauber gehalten werden", betont Georg Gellissen, stellvertretender Fachbereichsleiter Bauen und Wohnen der Stadt Viersen. Jede Versieglung auf dem eigenen Grundstück nimmt zudem Regenwasser die Chance, normal versickern zu können. Kommt Wasser aus dem eigenen Garten in Richtung Haus gelaufen, kann eine einfache Drainagerinne Abhilfe schaffen. Dort kann das Wasser versickern.

Dachrinnen und Fallrohre sollten sauber sein. Und auch der Balkon braucht einen Abfluss.

Liegt in einem Gebiet der Grundwasserspiegel bereits hoch, sollten Bewohner den Keller vorbereiten: Neben der sogenannten Wanne für den Keller ist es ratsam, Steckdosen nicht auf 30 Zentimeter über den Boden zu verlegen, sondern in Deckenhöhe. Die Elektroverteilung sollte nicht im Keller, sondern im Obergeschoss untergebracht sein. "Die Gefahr eines Stromschlages, wenn der Keller unter Wasser steht, muss immer bedacht werden", warnt Höckels. Zudem empfiehlt es sich, Dinge wie Waschmaschinen, Trockner und Gefrierschränke auf Podeste zu setzen. Das erste Bodenbrett vom Regal sollte auch nicht auf Kellerbodenhöhe angebracht sein, sondern höher eingesteckt werden.

Die NEW hat einen Starkregen- Flyer mit Informationen herausgegeben: 0800 6 886881 (kostenfrei).

(tre)
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