Charly Hübner in Viersen Was für eine Spielzeit-Eröffnung!

Viersen · Schuberts Winterreise und Nick Cave? Charly Hübner und das Ensemble Resonanz beeindruckten mit einem schön düsteren Abend das Publikum in der Festhalle Viersen. Die Zuhörer feierten die Künstler frenetisch.

 Starke Bühnenpräsenz und ein intelligentes Programm: Charly Hübner und das Ensemble Resonanz mit „Mercy Seat – Winterreise“ in Viersen.

Starke Bühnenpräsenz und ein intelligentes Programm: Charly Hübner und das Ensemble Resonanz mit „Mercy Seat – Winterreise“ in Viersen.

Foto: Ja/Knappe, Joerg (jkn)

460 Hände klatschen paarweise aneinander. Der Applaus in der Festhalle ist laut und lang anhaltend. Jubelpfiffe gellen aus dem Publikum, schnellen in Richtung Bühne. Die Gäste stehen auf, applaudieren noch immer, seit Minuten schon, fallen in ein rhythmisches Stakkato, dann zerfließt es wieder zum Dauerapplaus. Am Anfang verneigt sich Charly Hübner. Dann, als er die Dynamik dieses Viersener Festhallenapplauses erkennt, umspielt ein dankbares Lächeln seine Lippen. Noch immer hält der Applaus an. Was tun? Hübner läuft zum Mann hinterm Schlagzeug, deutet auf Andreas Haberl. Der laute Applaus wird noch lauter. Hübner deutet mit großer Geste auf Kalle Kalima an der E-Gitarre; erneut erreicht der Applaus einen neuen Höchstwert. Die nächste Geste, der nächste Begeisterungssturm gilt dem Kontrabassisten Carlos Bica. Eine Frau reicht Hübner einen Blumenstrauß auf die Bühne. Der dankt mit einem koketten mädchenhaften Knicks und einem schelmischen Grinsen. Da sind längst die Lichter im Saal an, doch noch immer applaudiert das Publikum dankbar – und die Künstler, sie baden in diesem Applaus, machen deutlich: Die Dankbarkeit beruht auf Gegenseitigkeit.