Schau des „Berufsverbands Bildender Künstler Niederrhein“ Was die neue Ausstellung in Burg Brüggen bietet

Brüggen  · Bilder in unterschiedlichsten Stilrichtungen sind bei der aktuellen Schau des „Berufsverbands Bildender Künstler Niederrhein“ zu sehen – noch bis Januar.

 Zu den Ausstellern im Kultursaal von Burg Brüggen zählen (v.l.) Marina Kalkhof, Elisabeth Schlanstein, John Waszek, Andreas Blum, Ingrid Filipczyk.

Zu den Ausstellern im Kultursaal von Burg Brüggen zählen (v.l.) Marina Kalkhof, Elisabeth Schlanstein, John Waszek, Andreas Blum, Ingrid Filipczyk.

Foto: Ja/Knappe, Joerg (jkn)

In einigen Bildtiteln prallen Gegensatzpaare aufeinander: „Zwischen Himmel und Erde“ überschreibt John Waszek zwei Digitalprints auf Forexplatte. Die in komplizierten Herstellungsprozessen entstandenen Querformate assoziieren Horizonte mit bewegt anmutenden Szenarien darüber. „Zwischen Hell und Dunkel“ betitelt Marianna Kalkhof ihre Auseinandersetzung mit unendlich vielen Schattierungen im Grau-Bereich mit feinen Farbbeigaben. In wechselweiser Schichtung von lasierender Acrylmalerei und Handdrucken entfaltet die Nettetalerin Höhen und Tiefen mit feinnervigen Strukturen. In Verbindung mit den künstlerischen Umsetzungen assoziieren die von Kalkhof und Waszek gewählten Titel ein Schweben und Ausdehnen zwischen Polen.

Doch könnten dort nicht auch ebenso gut Grenzen liegen? Das Wechselspiel von Grenzen und Übergängen sowie das Vexierspiel von Vor- und Hintergrund bestimmen Andreas Blums abstrakte Gemälde im Gegeneinander von monochromen Flächen mit klaren Kanten und spontan anmutenden, einander durchdringenden Farbspuren.

Zum Obertitel „Zwischen den Welten“ geben sieben Kreative des „Berufsverbandes Bildender Künstler Niederrhein“ den persönlichen Temperamenten und Ausdrucksmedien nach individuelle Antworten. Ingrid Filipczyk reflektiert über den Prozess zeitlich versetzter Arbeitsschritte unterschiedliche Grade von Transparenz. Sie digitalisierte Fotos einer eigenen, analog entstandenen Serie zu Licht und Schatten, die – auf durchscheinendes Papier übertragen – zu transparenten „Bausteinen“ mit unterschiedlicher Durchlässigkeit und schließlich zur Vorlage einer lasierenden Ölmalerei wurden, die wiederum mit Lichtdurchlässigkeit spielt.

Elisabeth Schlanstein visualisiert über das Wandobjekt „Lightless“ den Grenzbereich von Materialität und Immaterialität: Real ausgesparte Holzstreben einer „Kugel“, deren Formgebung auf einer vergrößerten Skizze basiert, werden vom Betrachter als Reflexionen des Lichts wahrgenommen. Über Computerbearbeitung löst Elisabeth Schink fotografierte Motive von Porree und Schneebeeren optisch aus ihrem Umfeld, so dass sie vom Bekannten zum Ungewohnten zu mutieren scheinen. Paul Wans´ akribische Aquarellmalerei mit teilweise grotesken Zügen strahlt im plastisch anmutenden Detailreichtum fordernde Präsenz mit gesellschaftskritischen Zügen aus.

Info Die Ausstellung „Zwischen den Welten“ des „Berufsverbands Bildender Künstler Niederrhein“ im Kultursaal von Burg Brüggen, Burgwall. ist zu sehen bis Sonntag, 9. Januar, dienstags bis sonntags, 10 bis 16 Uhr.

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