Viersen Was die Groko dem Nachwuchs bringt

Viersen · Bei einer Podiumsdiskussion im Hubert-Vootz-Haus diskutierten Jugendliche darüber, welchen Nutzen die Regierungspläne für sie haben

 Politiker, Vertreter der Stadt und von Verbänden, sprachen mit den Jugendlichen über die Auswirkungen einer möglichen Regierungsarbeit.

Politiker, Vertreter der Stadt und von Verbänden, sprachen mit den Jugendlichen über die Auswirkungen einer möglichen Regierungsarbeit.

Foto: J. Knappe

Alma Kleen, Vorstand des Deutschen Bundesjugendrings und Bundesvorsitzende der "Sozialistischen Jugend Deutschlands - Die Falken", hat nachgezählt: "Im Koalitionsvertrag kommt das Wort Jugendlicher 15-mal vor, Jugendverband sowie Jugendarbeit sogar jeweils nur einmal." Dies sei zu wenig. Bei einer Podiumsdiskussion im Hubert-Vootz-Haus beleuchtete sie gemeinsam mit Hans Smolenaers, Kreisgeschäftsführer der SPD Viersen, Paul Schrömbges, Dezernent des Jugendamtes der Stadt Viersen, und Martin Adrians, Vorsitzender der Falken, die Auswirkungen der möglichen Regierungsarbeit für Jugendliche in Deutschland.

Das Ergebnis des aktuell laufenden Mitgliedervotums ist ungewiss. "Die SPD ist meiner Meinung nach noch nicht sicher in ihrer Entscheidung", sagte Smolenaers. Der Moderator und Viersener Juso-Vorsitzende Steffen Hahn fragte in die Runde, ob Jugendliche und ihre Probleme vergessen würden. "Das Hauptproblem besteht darin, dass die Jugend als eigenständige Lebensphase in diesem Koalitionsvertrag gar nicht vorkommt", bemängelte Kleen. Auch Adrians sah einen Widerspruch: "Auf der einen Seite werden Kinderrechte endlich ins Grundgesetz aufgenommen, andererseits wird der Familiennachzug bei Flüchtlingen gedeckelt." Seine Sorge sei, dass es sich dabei nur um ein "hingeworfenes Häppchen" handele, ohne dass daraus schnell Maßnahmen abgeleitet würden. Auch für Schrömbges blieben Fragezeichen: "Mir fehlt die Antwort der Parteien darauf, wohin sich unsere Gesellschaft entwickeln soll." So sei unklar, wer die Leistungsträger in der Gesellschaft unterstütze. Als Beispiel nannte er im Ehrenamt Tätige, etwa in Sportvereinen. Bisher könne er nur eine taktische Diskussion erkennen.

Für Smolenaers fehlte es an beiden Enden, sowohl bei der Bekämpfung der Altersarmut als auch an einem wirksamen Instrument gegen Kinderarmut: "Jedes fünfte Kind lebt in Deutschland in Armut, absolut unglaublich in diesem reichen Land." Kleen bestätigte das: "Auch Jugendarmut ist ein großes Thema, oft gestaltet sich der Übergang von Schule und Beruf schwierig, es gibt nur wenig Hilfestellung."

(eva)
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